Der Künstler Otto W. Ostertag (links) und Bürgermeister Anton Müller stehen vor dem Bildpaar "Japanerin" und 170.08" und freuen sich auf die Ausstellung im Dormettinger Rathaus, die am kommenden Sonntag eröffnet wird. Fotos: Visel Foto: Schwarzwälder-Bote

KunstausstellungOtto W. Ostertag zeigt Werke im Dormettinger Rathaus / Vernissage am Sonntag

Unter dem Titel "Gegensätze" stellt der Leidringer Künstler Otto W. Ostertag mehr als 40 Werke im Dormettinger Rathaus aus. Die Ausstellung wird am Sonntag, 8. November, um 11 Uhr eröffnet.

Von Bernd Visel

Dormettingen. Bürgermeister Anton Müller freut sich, mit Ostertag einen "langjährigen Freund" für die nunmehr sechste Kunstausstellung in Dormettingen gewonnen zu haben. Mit Ostertag, so Müller, habe er als Ortsvorsteher von Leidringen bereits vor 15 Jahren eine Ausstellung zur Einweihung des dortigen Vogtshofs gemacht.

Die Dormettinger Kunstschauen hätten sich inzwischen fest etabliert und seien stets gut besucht. Wichtig ist Müller, im Rahmen dieser Ausstellungen "die ganze Gemeinde einzubinden", was mit dem Rahmenprogramm an den beiden Sonntagen 15. und 22. November erneut gegeben sei.

"Jedes Werk hatzwei Seiten"

Otto W. Ostertag arbeitet in der Fachklinik Vinzenz von Paul in Rottweil als Kunst- und Gestaltungstherapeut. Er wohnt seit einigen Jahren in Leidringen und gibt in seinem Atelier Malkurse. Seine Bilder sind nun im Bürgersaal sowie in zwei Räumen des Dormettinger Rathauses unter dem Titel "Gegensätze" ausgestellt.

"Jedes Werk hat zwei Seiten. Und nichts bleibt, wie es ist", zitiert er frei nach Hegel. Dieses Denken in gegensätzlichen Begriffen zieht sich als Leitgedanke durch die Ausstellung, die von Gegensätzen lebt: So sind vielfach Bild-Paare zu sehen – eines der Werke ist realistisch, teils sogar fotorealistisch wie etwa Porträts von Afrikanerinnen, das andere hingegen abstrakt, flächenmäßig. In diese Flächenmalerein lässt Ostertag "Strukturen einfließen, die man im Alltag findet". Diese Bildpaare korrespondierten miteinander, stünden gleichzeitig aber auch gegeneinander.

Dann wieder sind Werke zu sehen, die in sich gegensätzlich sind, die "ein Bild im Bild" enthalten: so die Porträts von Mahatma Gandhi und des Dalai Lama, die eingebettet sind in großflächig dargestellte Menschenmassen beziehungsweise einen Orchideenzweig. Der Betrachter sei aufgerufen, sich die Bilder genau anzusehen und sich seine eigenen Gedanken zu machen. "Ich will nicht alles vorgeben", sagt Ostertag, der bekennt, an einem Bild teilweise wochenlang zu arbeiten, es teilweise auch wieder zu übermalen oder anders zu gestalten.

Alle Werke malt Ostertag in Acryl auf Leinwand: "Das ist meine Technik, an ihr will ich weiter arbeiten." In einigen der ausgestellten Werken sind auch andere Materialien wie Stoffe verarbeitet und Farben, die der Künstler selbst hergestellt hat.

Die Ausstellung ist bis Sonntag, 22. November, zu sehen. Öffnungszeiten sind montags bis freitags von 8 bis 12 Uhr und sonntags von 14 bis 17 Uhr.