Kompaniefeldwebel Roland Berr (rechts) übergab die Schlüssel nach dem Auszug an den französischen Major Candelier von Detsout. Foto: Stepp

Interimslösung hat ein Ende: Einheit des Jägerbataillons 292 bezieht sanierte Gebäude. Im September geht es in den Kosovo.

Donaueschingen - Die zweite Kompanie des Jägerbataillons 292 hat Villingen verlassen und die sanierten Gebäude am Donaueschinger Standort bezogen.

Kompaniefeldwebel Oberstabsfeldwebel Roland Berr übergab die Schlüssel an Major Candelier von Detsout des Regiment de Infanterie 110.

Im September geht es in den Kosovo

Die zweite Jägerkompanie, die zur Deutsch-Französischen Brigade gehört, war im März 2009 mit 170 Mann vom Standort Donaueschingen nach Villingen in die Mangin-Kaserne an der Pontarlier-Straße verlegt worden. Die Einheit wird voraussichtlich im September von Donaueschingen aus zum Einsatz in das Kosovo ausrücken. Bereits seit 1997 ist die Kompanie für SFOR-Einsätze und ISAF-Einsätze in Krisengebiete gerufen worden.

Mit der Übergabe der Gebäude und Hallen an die Franzosen gehen dort zugleich auch 100 Jahre Deutsche Garnison in Villingen zu Ende. Denn die ehemalige Kaserne Lyautey in Villingen in der Kirnacher Straße 36, die rund 34.500 Quadratmeter Fläche umfasst, war seit dem Zweiten Weltkrieg von den französischen Streitkräften genutzt worden und wurde nach dem französischen Marschall Hubert Lyautey (1854 bis 1934) benannt. Erbaut aber wurde die Kaserne mit acht Gebäuden bereits 1914 zu Beginn des Ersten Weltkriegs vom Deutschen Reich. Dort untergebracht war zunächst das dritte Bataillon des achten badischen Infanterieregiments 169, später Truppen der Reichswehr und der Wehrmacht. Ende der 1950er Jahre kamen technische Anlagen und Fahrzeughallen hinzu. Von 1963 bis 1997 war die Truppenunterkunft wie auch die benachbarte Welvert-Kaserne mit Soldaten des 19. französischen Jägerbataillons belegt. Von 1998 bis 2000 wurden Bundeswehrsoldaten der Panzerpionierkompanie 550 Immendingen dort stationiert. Seither liegt das Gelände brach.