Sie arbeiten an der Aufwertung der Donau in Pfohren (von links): Stadtbaumeister Heinz Bunse, Andreas Haller (Sachgebietsleitung Tourismus und Marketing), Bürgermeister Bernhard Kaiser, Tourismusminister Guido Wolf, Oberbürgermeister Erik Pauly, Pfohrens Ortsvorsteher Gerhard Feucht und Tim Kaysers von der Planstatt Senner. Foto: Jakober Foto: Schwarzwälder-Bote

Erlebnis: Das Land fördert das Ufer-Projekt in Pfohren / Tourismus und Bürger sollen davon profitieren

Wie Perlen reihen sich die Projekte des Landschaftsparks Junge Donau aneinander. Entlang von 107 Flusskilometern sollen zwischen Donaueschingen und Sigmaringen Bausteine realisiert werden, mit denen die Attraktivität und die Erlebbarkeit der Donau gesteigert werden soll.

Donaueschingen-Pfohren (jak). Der Irmapark ist einer der Bausteine. Und auch in Pfohren – wo die Donau noch in einem sehr urpsünglichen Zustand ist und wenig gemacht werden muss – gibt es ein solches Projekt.

Bis zu 47 000 Euro gibt es dafür vom Land: Für Tourismusminister Guido Wolf ein Grund, mal wieder in Donaueschingen vorbeizuschauen. Schließlich will er ja nicht nur den Förderbescheid übergeben, sondern auch die Gelegenheit nutzen, sich darüber zu informieren, was genau mit dem Geld realisiert wird. "Mit der Förderung will das Land Signale und Impulse setzen", erklärt der Landtagsabgeordnete des Wahlkreises, der gern betont, dass es sich beim baden-württembergischen Tourismus um eine Marke handelt.

Fünf Bausteine sind geplant. Ursprünglich sollte das ganze Projekt an der Donaustraße umgesetzt werden, doch der Naturschutz machte den Planungen einen Strich durch die Rechnung: "In der typischen Auenlandschaft wohnen drei seltene Eulen und vier seltene Fledermäuse und ein bestimmtes Huhn ist auch schon mal gesichtet worden", fasst Stadtbaumeister Heinz Bunse die Problematik zusammen. Nun sollen Sitzbänke, ein Weg ans Ufer und einen Ausguck, von dem aus die seltenen Vögel beobachtet werden können, an der Donaustraße realisiert werden. Aber der Zugang ins Wasser wird beim Café an der Donau entstehen.

Eine Idee, die schon bei den Planungen diskutiert wurde, und die auch als Kompromiss akzeptiert war: "Wir wollten einen Platz schaffen, in dem man die Donau fernab des touristischen Trubels genießen kann und den bekommen die Pfohremer", sagt Ortsvorsteher Gerhard Feucht. Denn für ihn sind beide Seiten wichtig. Die Pfohrener, die ihre Donau genießen sollen, denn schließlich ist der Fluss ein Element, das zu Pfohren gehört. Schließlich war er Jahrhunderte die Wasserversorgung des Ortes, Kleidung wurde hier gewaschen und das Vieh getränkt. Aber auch die Touristen, die auf dem Donauradweg unterwegs sind, sollen nicht vergessen werden. "Die nehmen das Dorf zwar wahr, aber sie sollen auch bei uns verweilen", so Feucht. Und so soll beispielsweise in einem zweiten Schritt auch ein Rundgang, auf dem sich Touristen über die historischen Orte informieren können, geschaffen werden.

So klein der Baustein in Pfohren ist, so groß ist doch seine Bedeutung. Denn die Donau soll auch verbinden und der Landschaftpark Junge Donau ist ein Beispiel dafür. Schließlich schaffen hier zwölf Kommunen etwas Gemeinsames. Doch nach Sigmaringen ist die Donau noch lange nicht zu Ende. Stichwort ist die Donauraumstrategie der Europäsischen Union, deren Ziel es ist, die grenzüberschreitende bi- und multilaterale Zusammenarbeit entlang der Donau in ausgewählten Themenbereichen zu stärken. Und so hat Bürgermeister Bernhard Kaiser auch gleich eine Idee: Schön wäre es, wenn Maßnahmen entlang der Donau zukünftig nicht nur vom Land gefördert würden, sondern auch von der EU.

Die Kommunen von Donaueschingen bis Sigmaringen haben sich im Landschaftspark Junge Donau zusammengeschlossen. Entlang der 2017 Flusskilometer sollen Eigenheit und Schönheit der Region herausgearbeitet werden. Der Landschaftspark macht sich zur Aufgabe, die Gestaltung des zukünftigen Lebens-, Freizeit- Kultur-, Wirtschafts- und Arbeitsraumes Junge Donau nachhaltig zu entwickeln.