Für den Notfall soll eine Ersatzwasserversorgung eingerichtet werden. Foto: Berg Foto: Schwarzwälder-Bote

Technischer Ausschuss: Damit soll Bau einer Notwasserversorgung finanziert werden / Fertigstellung bis 2020

Donaueschingen (gvo). Was passiert, wenn die Gutterquelle einmal kein sauberes Wasser mehr liefert? An dieses Szenario mag man in Donaueschingen gar nicht denken. Aber man will sich nach dem verheerenden Hochwasser 1990, als die Wasserversorgung durch Überschwemmung und Verunreinigung der Quelle für einige Tage ausfiel, für den Fall der Fälle wappnen.

Gutterquelle versorgt 85 Prozent der Haushalte mit Wasser

Die Gutterquelle, die 85 Prozent der Donaueschinger Haushalte mit Wasser versorgt und leicht auch noch die Kommunen um die Stadt mit Trinkwasser versorgen könnte, ist nun technisch gegen neuerliches Hochwasser geschützt. Doch das hatte man wohl auch vor 1990 gedacht.

Entsprechend ist Wasserwerksleiter Klaus Scholl eine Notwasserquelle schon seit Jahren ein Anliegen. Bereits 2007 gingen die Planungen für einen neuen Brunnen an den Start. Ein Notanschluss ans Hüfinger Netz, so Scholl, kam aus technischen Gründen nicht in Frage. Bei der Standortsuche fiel die Wahl auf Vorkommen, die im Bereich der Technischen Dienste in Sichtweite zu Hüfingen sind. Diese Wasserbestände finden sich auf einer anderen Ebene als jene der Gutterquelle, wodurch eine gleichzeitige Kontaminierung ausgeschlossen werden kann.

Nach einer Probebohrung ist man in 100 Meter Tiefe auf ausreichend Wasser gestoßen. Nitratgehalt und Härtegrad liegen zwar deutlich höher als bei der Gutterquelle, für den Notfall sei die Qualität, so Scholl, aber ausreichend. Nun geht es an den Ausbau des Brunnens.

Das Ganze ist aber nicht ganz billig. Rund zwei Millionen Euro soll der neue Brunnen inklusive Anschluss ans Wasserleitungsnetz kosten. Über einen höheren Wasserzins soll der Bau refinanziert werden.

Mit einer Erhöhung um zehn Cent pro Kubikmeter Trinkwasser müssen die Bürger rechnen. Ziel ist es, dass die Notwasserversorgung bis Ende 2020 steht, da dann auch eine Sanierung der Gutterquelle ansteht.