Ein abgebrochenes Stück Marmor lässt den Verdacht auf Vandalismus aufkommen. Foto: Vollmer

Zerstörung an der restaurierten Donauquellen-Skulptur keine Barbarei. Im November erst für 1,5 Millionen Euro saniert.

Donaueschingen - Es kommt ja leider immer wieder vor, dass öffentliches Eigentum aus Spaß, Frust oder Übermut zerstört wird und mit Steuergeld wieder teuer repariert werden muss.

Entsprechend schockiert reagierte Helgard Müller-Weeber beim Besuch der Quelle, deren Sanierung ja erst im November abgeschlossen wurde. 1,5 Millionen hatte die Sanierung dieses Kulturdenkmals gekostet – und nun hat jemand nichts Besseres zu tun, als dem kleinen Jungen am Fuße der zentralen Skulptur von Mutter Baar und junger Donau sein bestes Stück abzuschlagen?

Wenn man es nicht besser wüsste, müsste man über den vermeintlichen Frevel glauben, zumal direkt darunter ein Stück Marmor liegt, das womöglich von der Skulptur stammt.

"Aber nicht von dieser Stelle." So sicher ist sich Stadtbaumeister Heinz Bunse. Er war bei den Expertengesprächen dabei, als es darum ging, welche Zerstörungen an der 140 Jahre alten Skulptur korrigiert werden sollten und welche nicht. Und hier sei man sich einig gewesen, dass man das vor Jahren abgeschlagene Glied des kleinen Jungen nicht ersetzen werde.

Zum Beweis legt er ein Foto vor, das die Skulptur mit besagter Amputation vor der Restaurierung durch Restaurator Gerhard Feldmann zeigt. "Da hat sich jemand einen Scherz erlaubt", so Bunse.