Der Kommandeur der Einsatzkräfte im Gespräch mit Thorsten Frei beim Essen im Feldlager von Prizren. Foto: Büro Frei Foto: Schwarzwälder-Bote

Donaueschinger Soldaten geben Lagebild bei KFOR / Seit 15 Jahren im Einsatz für Frieden und Sicherheit

Donaueschingen. Der Balkan-Experte der CDU/CSU-Bundestagsfraktion Thorsten Frei bereiste den Kosovo und dann Albanien, um sich vor Ort ein Bild von der politischen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Entwicklung in den beiden Westbalkanstaaten auf ihrem Weg der Annäherung an die EU zu machen.

Zunächst führte ihn sein Weg zu Gesprächen in die Hauptstadt des Kosovo, Pristina. Dort traf er sich mit Vertretern deutscher Institutionen wie die KfW oder die GIZ, um sich einen Eindruck von der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklung des Landes sowie vom Engagement Deutschlands vor Ort zu machen. Eine weitere Station in Pristina war ein Treffen mit dem früheren Außenminister des Kosovo, Skender Hyseni, einem führenden Vertreter der LDK, einer EVP-Schwesterpartei der CDU, die künftig in Regierungsverantwortung die Geschicke des noch jungen Landes leiten wird. Dabei ging es um die Regierungsbildung nach den Parlamentswahlen im Juni. Frei mahnte mit Blick auf eine mögliche Zusammenarbeit mit der rechts-nationalen Partei "Vetëvendosje" die Fortsetzung des Dialogs mit Serbien und wirtschaftliche Reformen sowie Privatisierungen an, da der von den Nationalisten verfolgte Kurs nicht mit Werten und Wesen der EU vereinbar sei.

Den Schwerpunkt der Reise bildeten aber zahlreiche Gespräche, die auf den Dialog zwischen Kosovo und Serbien und die Normalisierung des Verhältnisses im Nordkosovo gerichtet waren. Sie ergänzten die kosovarische Sichtweise zum Dialog, den er im Juni in Serbien geführt hatte. Besonders – im Gegensatz zum Aufenthalt in Belgrad – war aber, dass ihn seine Reise in das Zentrum vieler Auseinandersetzungen nach Kosovska Mitrovica führte. Bei Treffen mit dem Bürgermeister von Nord-Mitrovica und Vertretern des serbischen wie des albanischen Teils der Stadt sammelte er plastische Eindrücke vom Stand der Umsetzung der getroffenen Vereinbarungen.

Zum Abschluss besuchte er in Prizren das deutsche Einsatzkontingent KFOR, das seit 15 Jahren einen Beitrag für Frieden und Sicherheit in der Region sorgt. Beim Mittagessen in der Truppenküche schilderten ihm Soldaten aus Donaueschingen eindrucksvoll ihre Erlebnisse bei KFOR und vermittelten ein prägnantes Bild von der Sicherheitslage im aktuellen Kontingent.