Hier laufen die Fäden zusammen: Der Taktische Einsatzzug, der mit seinen rund 50 Kräften für ein Jahr in der ehemaligen Straßenmeisterei untergebracht wird, unterstützt die Polizeireviere bei ihrer Arbeit. Fotos: Jakober Foto: Schwarzwälder-Bote

Polizei: Taktischer Einsatzzug für ein Jahr in der Stadt / Beamte halten Immobilie für einen Glücksfall

Acht Wochen: Länger hat es nicht gedauert, um aus der ehemaligen Straßenmeisterei das neue Zuhause eines "Taktischen Einsatzzuges" der Bereitschaftspolizei Göppingen zu machen.

Donaueschingen (jak). Rund 50 Mann sind nun hier stationiert. Doch nur für ein Jahr, dann geht es weiter nach Mühlhausen Ehingen, wo auf dem Areal der dortigen Autobahnpolizei ein Neubau entsteht. Donaueschingen ist derweil nur ein Übergangsquartier: Doch die Freude über die neue Dienststelle ist groß. Denn im Vergleich zu Böblingen, wo der Zug bislang stationiert war, herrsche in der ehemaligen Straßenmeisterei eine "privilegierte Situation", wie Wolfgang Hartling, Leiter des Einsatzsatzzuges, betont. Für 350 000 Euro wurde das Areal entsprechend für die Bedürfnisse angepasst. Das geht von der Umzäunung über die entsprechende Ausstattung bis zur Alarmsicherung.

Den Zug solange in Böblingen zu belassen, bis der Neubau bei Mühlhausen-Ehingen fertig ist, stand laut Thomas Berger, Vize-Polizeipräsident und Leiter des Führungs- und Polizeistabes des Polizeipräsidiums Einsatz, nie zur Debatte. Denn mit der Strukturreform 2014 wurde entschieden, dass die Einsatzzüge dezentraler stationiert werden sollen. Schließlich ist die Anfahrt aus dem Stuttgarter Raum bis zum Bodensee nicht gerade mit einer geringen Entfernung verbunden.

"Uns ist es wichtig, dass die Kollegen in der Fläche präsent sind", sagt Berger. Klar, hätte man den Zug auch noch in Böblingen lassen können, doch die Sicherheit sei kein Bereich, in dem man Kompromisse eingehen sollte. Und auch wenn der Name Bereitschaftspolizei zum Trugschluss führen könnte, dass die Mitglieder des Zuges warten, bis das Telefon für einen wichtigen Einsatz klingelt, ist die Realität doch eine andere. Nicht nur bei Demonstrationen oder Fußballspielen sind die Beamten im Einsatz, sondern sie sollen die Reviere auch bei ihrer Arbeit unterstützen. Das kann in der dunklen Jahreszeit, in der sich Einbrüche häufen, auch bedeuten, dass die Beamten auf Streife gehen oder auf Weihnachtsmärkten präsent sind. Das muss nicht immer in Uniform, sondern kann auch mal in zivil sein.

Die leer stehende Straßenmeisterei erwiese sich für den Taktischen Einsatzzug als Glücksfall: Die Immobilie ist im Besitz des Landes, so gab es keine Miet- oder Eigentumsverhältnisse zu klären. Und auch die Größe ermöglicht vieles, das am alten Standort nicht möglich war. "Wir sind wahrscheinlich der einzige Zug, der einen eigenen Fitnessbereich hat", sagt Hartling. Und durch die alte Straßenmeisterei sind viele Garagen vorhanden, in denen die 14 Fahrzeuge untergebracht werden können. Auch etwas, das es am alten Standort nicht gab. Gerade im Winter nicht erfreulich, denn an die Spezialscheiben der Fahrzeuge darf kein Eiskratzer, sondern muss die Kunststoffscheibe für rund 3500 Euro ersetzt werden. Der Einsatz von Chemikalien, um die Scheiben zu enteisen, gehört nun der Vergangenheit an.

Unter den Beamten gibt es allerdings Gewinner und Verlierer: Manche haben eine kürzere Strecke zum Arbeitsplatz, für andere ist der Weg nun weiter. So manch einer hat sich aufgrund der guten Atmosphäre im Zug jedoch entschieden, dies auf sich zu nehmen. Und dann gibt es ja noch die Möglichkeit, in Donaueschingen zu bleiben. Denn auf dem ehemaligen Kasernengelände stehen den Beamten Wohnungen zur Verfügung.

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