Donaueschingens singende Barden sind auf der CMT in Stuttgart (Bild) und im Neuen Schloss anzutreffen. Am Samstag bei der Finanzsitzung des Frohsinn werden sie ebenfalls für gute Laune sorgen. Foto: CMT

Wortgewandte Wiederholungstäter in Sachen pointenreicher Fasnet-Kultur. Am Freitag in der Geld-Schmiede-Sitzung.

Donaueschingen - Die Stadtstreich(l)er können es nicht lassen. Nach ihrem ersten Auftritt vor zwei Jahren bei Ministerpräsident Winfried Kretschmann in Stuttgart hat die Landesregierung Donaueschingens singende Barden erneut zum Närrischen Empfang eingeladen.

Ein weiterer Glanzpunkt in der nunmehr 33-jährigen Geschichte der ‘Eschinger Chlochards, die jedes Jahr an Fasnet durch die Baaremer Saalfasnet und guten Stuben der Wirtshäuser vagabundieren und ihre mit närrischem Liedgut wie pointenreichem Wortwitz gefüllten Rucksäcke gnadenlos ausleeren – schamlos Insiderwissen ohne Berührungsängste preisgeben. An Fasnet sei’s erlaubt, das närrische Volk, zumindest wer nicht ertappt wird, dankt es mit einem Schmunzeln und Applaus.

Texte wie "Der böse Alkohol" oder "Der Tripper von der Marion", die nicht zuletzt auch beim Wettbewerb "Närrischer Ohrwurm" vor fünf Jahren den zweiten Platz einspielten und Landtagspräsidenten Guido Wolf den Marsch bliesen. Auch auf der CMT in Stuttgart war die kecke Truppe in diesem Jahr erneut zu hören. Sechs neue Lieder insgesamt, die ins Repertoire 2015 aufgenommen wurden, gibt’s diesmal auch in Donaueschingen zu hören.

Fasnet mit Esprit, ein Markenzeichen vom dem der heute 65-jährige Donaueschinger Mediziner Clemens Willmann und der 61-jährige Jochen Hauger vor 33 Jahren nur träumen konnten. Zum ersten Mal aufgetreten sind beide am Schmutzigen damals im Altenheim St. Michael und arglos in die Wiederholungsfalle getappt, wie Willmann im Gespräch mit unserer Zeitung erklärt. Auch heute noch macht’s die Truppe verstärkt durch Roland Armbruster, Hubert Zimmermann, Uli Früh (Hirschen-Wirt), Silvie Wenzel und Werner Engesser gern. Nicht zu vergessen Ehrenmitglied Alt-OB Bernhard Everke und das "einzig reguläre Mitglied" Franz Roth.

Dass sie nun erneut nach Stuttgart als Botschafter des badischen Frohsinns am 11. Februar im Neuen Schloss berufen werden, verdanken sie auch dem Umstand, dass Willmann und Kretschmann alte Schulkameraden sind und sich privat auch allzu gern an diese Zeit in Riedlingen erinnern – damals in der Theater-AG und mehr, als Clemens noch der "Olli" war.

Aufgewachsen im Kreis mit sechs Geschwistern lernte Willmann Zug-Posaune, denn alle Kinder durften nach dem Willen der Mutter "etwas machen", was den Grundstein auch für die musikalischen Fasnet-Erfolge legte.

Im Hirschen konnten sie mit ihren Liedern in der Vergangenheit große Fasnet-Erfolge feiern. Und schon lange gibt es auch kein Strählen mehr dort ohne sie, dem Stammlokal der Barden bei Uli Früh.

Ein Höhepunkt im Jahresreigen ist die Musikgaudi am 14. Februar in Donaueschingens Gasthäusern, bei der in diesem Jahr acht Gruppen sich ihren Weg durch die schunkelnde Menge bahnen werden. Aber zuvor geht es heute zur Finanzsitzung, die Geld-Schmiede des Frohsinn, von 20 bis 22 Uhr im – wie könnte es anders sein – Hirschen.