Der Kunstrasen im Haberfeld in der Bildmitte ist nicht mehr bespielbar. Er wurde seitens der Stadt vor einigen Wochen gesperrt für den Schul-, Trainings-, und Spielbetrieb. Die Stadt arbeitet an einer Lösung und will sie dem Gemeinderat bald präsentieren. Foto: Wetzel Foto: Schwarzwälder-Bote

Fußball: Vereinsverantwortliche fehlen / Zur Sommerpause soll dem Gemeinderat Lösung präsentiert werden

Die Lichter beim ehemaligen Ober- und Verbandsligisten FV Donaueschingen sind fußballerisch erloschen.

Donaueschingen (gvo). Aktive Teams gibt es schon einige Zeit nicht mehr, und auch die Jugendabteilung wird in der Spielgemeinschaft mit SSC, FC Pfohren und FC Wolterdingen von der neuen Saison an nicht mehr namentlich geführt. Die wenigen Jugendspieler mit FV-Pass werden wohl zum SSC wechseln.

Belag ist nicht mehr zu gebrauchen, Platz ist seit Mai gesperrt

Neben den Schulden, die der FV Donaueschingen vor allem bei Finanzamt und Stadt hinterlässt, gibt es ein weiteres Vermächtnis: den Kunstrasenplatz im Haberfeld. Der Belag ist nicht mehr zu gebrauchen, der Platz seit Mitte Mai aus gesundheitsgefährenden Gründen gesperrt. Die Schulen und die oben genannten Vereine haben aber großes Interesse, dass der Platz einen neuen Belag erhält. Noch vor der Sommerpause soll der Gemeinderat über eine Sanierung für 250 000 Euro entscheiden.

Die Ausgangssituation: Der FV Donaueschingen und die Stadt Donaueschingen einigten sich 2002 vertraglich darauf, dass der Verein auf dem Feld des ohnehin sanierungsbedürftigen städtischen Hartplatzes auf Vereinskosten einen Kunstrasenplatz einrichtet. Wenn die Stadt den Kunstrasen nun erneuern möchte, kann dies nur geschehen, wenn das Vertragsverhältnis aufgelöst wird und in den städtischen Haushalt entsprechende Mittel eingestellt werden.

Das Problem: Bei der letzten FV-Mitgliederversammlung im Juli 2015 wurde mit Joachim Hall zwar ein neuer Vorsitzender für das auseinander gefallene Vorstandsteam gefunden, doch Hall konnte den Niedergang des Vereins nicht mehr stoppen.

Auch als Gastronom (Bistro-Baar, Untere Karlstraße, und Sports-Baar im Kaiserbrunnen, Dürrheimer Straße) havarierte der gebürtige Donaueschinger nach seiner Rückkehr in die Heimatstadt und lebt inzwischen im Ausland. Zudem sieht sich Hall nicht als haftender Vorsitzender.

Kein Vorsitzender im Vereinsregister eingetragen

Die Vereinssatzung war Jahre zuvor für ein mehrköpfiges Vorstandsteam geändert und nach Halls Wahl nicht mehr angepasst worden. Im Vereinsregister ist Hall entsprechend nicht als Vorsitzender eingetragen.

Lösungsweg: Aktuell wird von Seiten der Stadt nach juristischen Wegen gesucht, den Vertrag auflösen zu können. Man stehe hierfür, so Rathaussprecherin Beatrix Grüninger, in Kontakt "mit erreichbaren Vorstandsmitgliedern des FV Donaueschingen".

Zeitliches Ziel: Die Verwaltung habe sich zum Ziel gesetzt, so Grüninger, den Sachverhalt noch vor der Sommerpause dem Gemeinderat zur Beratung und Beschlussfassung vorzulegen. Bis dahin, gibt man sich bei der Verwaltung zuversichtlich, werde man das Vertragsproblem gelöst haben.

Platz-Interessenten: Die Schulen haben das Stadion, aber auch den Kunstrasenplatz für den Sportunterricht genutzt. Seit der Sperrung im Mai steht hierfür lediglich das Stadion offen. Die Fußballvereine SSC Donaueschingen, FC Pfohren und FC Wolterdingen wollen künftig einen Großteil ihres Trainingsbetriebs der Jugendmannschaften der kurzen Wege wegen im Haberfeld konzentrieren.

DJK braucht ihren Kunstrasen weitgehend selbst

Ein Kunstrasen wäre eine optimale Ergänzung zu FC-Rasenplatz beim Umspannwerk und altem Hartplatz neben dem Kunstrasenfeld.

Zwar stünde vertraglich auch diesen Vereinen der Kunstrasen der DJK Donaueschingen in der Nachbarschaft zur Verfügung, doch den Verantwortlichen ist klar, dass dieser weitgehend von der DJK selbst ausgelastet ist und keine Alternative darstellt.