Fünf vor zwölf zeigt zwar die Kirchturmuhr an. Ganz so schlimm steht es um das Bauwerk aber nicht. Dennoch konnte die Außensanierung wegen herabfallenden Putzstücken nicht mehr aufgeschoben werden. Wohl ein Jahr bleibt St. Johann verhüllt. Foto: Vollmer

Außensanierung der Stadtkirche für 650.000 Euro läuft an. Immer öfter fällt Putz auf Kirchplatz.

Donaueschingen - Es sind keine günstigen Jahre für die Pfarrgemeinde Dreifaltigkeit. Die Immobilien verlangen nach Sanierung und Modernisierung.

Während man sich zur finanziellen Entlastung von nicht mehr gebrauchten Gebäuden wie etwa Pfarrhäusern, dem Elisabethenhaus oder dem Sternensaal getrennt hat, belasten die benötigten Immobilien den Kirchenhaushalt.

650.00 Euro werden für die Kosten veranschlagt

Eine neue Baustelle kommt nun hinzu: Nach millionenschwerer Innensanierung der Stadtkirche bis 2009 steht nach 30 Jahren wieder eine erneute Außensanierung für 650.000 Euro an. Man hofft Architekt Alexander Schmid rechnet damit, dass das böhmisch-barocke Postkartenmotiv wohl ein Jahr verhüllt bleibt. 225.200 Euro übernimmt das Ordinariat, die Stadt beteligt sich mit 56.800 Euro.

Schon vor der Sanierung des Residenzbereichs seien die ersten Schäden sichtbar gewesen, und immer öfter sei auch Putz auf den Kirchplatz gefallen, sagt Architekt Alexander Schmid, der zuletzt die Sanierung der Donauquelle betreute. "Mit dem Hubsteiger haben wir immer wieder lose Teile abgenommen, teilweise sind diese quadratmetergroß."

Auch die Zifferblätter müssen abgenommen werden

Da sich eine Sanierung nicht mehr aufschieben ließ, um weitere Schäden durch Wasser und Frost zu vermeiden, nahm der Stiftungsrat im Herbst die Maßnahme in den laufenden Haushalt auf. Das Gerüst wurde am Dienstag aufgestellt, damit die Arbeiten beginnen können.

Erst muss das imposante Gebäude auf lose Stellen abgesucht werden. Der lose Putz wird dann abgeschlagen und ein neuer, 40 Millimeter dicker Putz aufgetragen werden. "Dies geschieht in zwei, drei Lagen. Dazwischen liegen bis zu sechs Wochen Trocknungszeit", so Schmid, der mit bis zu einem Jahr Bauzeit rechnet, zumal noch Arbeiten an Natursteinen und Blechen anstehen.

Auch die Zifferblätter der Kirchturmuhren müssen abgenommen werden, weil hinter den Zeitmessern der Putz bröckelt.

Die 2009 abgeschlossene Innensanierung belief sich auf rund 2,2 Millionen Euro.

Mehrere 100.000 Euro kostete die Sicherung und Sanierung der Stützmauer zur Donauquelle hin. Hier beteiligte sich die Stadt mit einem hohen Zuschuss: 420.000 Euro.

iIn St. Marien wurde zuletzt die Walcker-Orgel für 70.000 Euro saniert. Eine verbesserte Lautsprecheranlage ist geplant. Das Marienhaus neben der Kirche soll komplett modernisiert werden.

St. Blasius in Aasen wurde bereits bis Herbst 2014 für über 300.000 Euro saniert.

Die 300 Jahre alte St. Hilarius-Kirche in Heidenhofen wurde für 612.000 Euro saniert. Zur Finanzierung wurde damals das benachbarte Pfarrhaus verkauft.

Für die Sanierung von Kirche und Orgel von St. Sebastian in Hubertshofen wurden 270.000 Euro veranschlagt.

Die Generalsanierung von St. Johannes in Pfohren soll über 800.000 Euro kosten. Der erste Bauabschnitt ist von der Erzdiözese Freiburg genehmigtworden und soll alsbald beginnen. Er verschlingt 260 000 Euro.

Bei St. Mauritius Grüningen sollen in diesem Jahr Chorraum, Beleuchtung, Elektroinstallation, Beschallung sowie die Heizung der Kirche saniert werden. Das Erzbischöfliche Bauamt hat Kosten in Höhe von 71 855 Euro ermittelt.

Für St. Andreas in Neudingen soll die anstehende Orgelsanierung 40.000 Euro kosten.

St. Vitus in Aufeen muss wWegen Schimmelbefalls derzeit saniert werden. 70.000 Euro wurden für das Nötigste investiert. Der Rest muss über Spenden finanziert werden.

All die genannten Maßnahmen sind ausschließlich nur durch Spendenunterstützung möglich. Auch ohne vertragliche Verpflichtung bezuschusst die Stadt die Baumaßnahmen in der Regel mit zehn Prozent. Berechnungsgrundlage sind die Baukosten minus Baukostenzuschuss der Diözese. Bei Kirchenuhren ist man vertraglich mit 50 Prozent dabei.