Bürgermeister Kaiser und Stadtbaumeister Bunse führen Interessierte über 15 Hektar großes Konversionsgelände

Von Wolfgang Limberger

Donaueschingen. 15 Hektar groß ist das Konversionsgelände mit insgesamt 19 Verwaltungs- und 30 Wohngebäuden, das sich zwischen der Villinger Straße, der Friedhofstraße, dem Hindenburgring und dem Tafelkreuz am oberen Ende erstreckt; dieses Gelände konnte gestern besichtigt werden. Bürgermeister Bernhard Kaiser, Stadtbaumeister Heinz Bunse und der französische Major Pascal Leduc begrüßten am Eingang des weitläufigen Areals circa 65 Besucher, die sich Zeit genommen hatten für die ausgiebige Besichtigung des Geländes und verschiedener Gebäude.

Bürgermeister Kaiser gab einen kurzen Rückblick auf die mehr als 100-jährige Militärgeschichte der Stadt Donaueschingen, die mit dem Abzug der französischen Garnison im Juni dieses Jahres eine völlig neue Situation brachte. Auch gab er Informationen über die bisherige Arbeit der Konversionsausschüsse, die sich bereits im Mai über die neue Nutzung des riesigen Areals Gedanken gemacht hatten. Diese Personen aus der sogenannten Zukunftswerkstatt werden in absehbarer Zeit eine Dokumentation ihrer Arbeit erhalten, auch an den Gemeinderat wird es im September dazu Informationen geben. Alle Besucher, darunter auch Stadt- und Ortschaftsräte sowie Mitglieder dieser Zukunftswerkstatt sowie interessierte Bürger wurden in zwei Gruppen aufgeteilt. Bürgermeister Kaiser führte eine Gruppe durch verschiedene Gebäude, Stadtbaumeister Heinz Bunse führte die andere Gruppe durch das in vier Ebenen unterteilte Areal und gab detaillierte Informationen über jede der vier Ebenen.

Ausführliches gab es zur ersten Ebene, die als die Keimzelle des großen Geländes bezeichnet wird und in der vier Gebäude unter Denkmalschutz stehen. Nutzungsmöglichkeiten wie die Ansiedlung von Firmen, Büros oder auch einer Hochschule werden für diesen Bereich angedacht. Auf der zweiten Ebene steht das französische Kino, das mittlerweile als Guckloch-Kino genutzt wird und als solches auch erhalten bleiben soll; darüber hinaus gibt es ein großes Freizeithaus sowie mehrere Wohnblocks.

Für die dritte Ebene steht mit dem ehemaligen Economat, dem Einkaufszentrum, ein großer asphaltierter Bereich zur Verfügung, an den sich die zahlreichen Wohnblocks auf der vierten Ebene anschließen. Der ehemalige französische Kindergarten soll weiterhin als solcher genutzt werden; seit geraumer Zeit steht die Stadt Donaueschingen in Verhandlungen mit der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben über die kommende Nutzung der mittlerweile leerstehenden Gebäude. Von einer "spannenden und auch interessanten Zeit" für die Stadt sprachen Bürgermeister und Stadtbaumeister. Vier Architekturbüros machen sich zu Beginn des neuen Jahres Gedanken über Bebauungsmöglichkeiten des Areals. Auch aus anderen Konversionsflächen, die der Stadtrat noch in diesem Jahr besuchen will, sollen weitere Informationen eingebracht und Ideen gesammelt werden, um das Bestmögliche zu erreichen. Ein großes Gelände in guter Lage, stadtnah und verkehrstechnisch gut eingegliedert wird "ein neues Gesicht" bekommen; eine große und langwierige Aufgabe für die Stadt, für die es viel Geduld braucht, darin waren sich die Verantwortlichen einig.