Museum Art Plus: Werke von Pierre Soulage zu sehen / Fast 200 Besucher bei der Ausstellungseröffnung

Schwarz zieht offenbar die Menschen an: das zeigte am Sonntag die Eröffnung der Ausstellung "Leidenschaft. Passion" im Museum Art Plus, wo annähernd 200 Kunstinteressierte sich im Spiegelsaal und auch außerhalb versammelten.

Donaueschingen. Margit Biedermann war die Freude über die neue Ausstellung "Leidenschaft. Passion – Im Fokus: Pierre Soulages" anzusehen. Bei ihrer Begrüßung bekannte sie, wie sehr sie von dem Künstler beeindruckt war und sie sich von ihm in Paris "wie im Rausch" verabschiedete; und die Ausstellung, die sie mit der Museumsleiterin Simone Jung konzipierte, konnte ihre Träume realisieren.

Simone Jung führte die Gäste sehr anschaulich und auch spannend in die Werke des 1919 geborenen und immer noch schöpferisch tätigen Pierre Soulages ein, der sich auch in Donaueschingen sehr gut auskennt, gestaltete er doch 1964 das Musiktageplakat. In einem persönlichen Brief an Margit Biedermann bekannte er, er habe damals die Zeit in Donaueschingen sehr genossen.

Soulages gilt als der wohl letzte, lebende Vertreter der radikalen Abstraktion nach 1945, und Simone Jung konnte in die Geheimnisse der Nichtfarbe Schwarz, wie sie gerade bei Soulages sich zur strahlenden Farbe entwickelt hat, einführen. Man kann, auch als künstlerischer Laie verstehen, dass der Künstler bekennen kann: "Für mich ist Schwarz ein Exzess, eine Leidenschaft." Und man konnte nach der Einführung leicht beobachten, wie die Besucher die schwarzen Werke Soulages' auf sich einwirken ließen, wie sie entdecken konnten, dass es sich weit mehr als nur um monochrome schwarzen Flächen handelt. Sie konnten selbst erleben, wie die durch mannigfaltige Instrumente entstandenen Strukturen sich je nach Lichteinfall oder eigenem Standpunkt verändern und ihren Zauber entfalten.

Das Besondere an der Ausstellung ist aber auch, wie es Simone Jung an den vielen anderen Exponaten deutlich machte, dass durch weitere Arbeiten internationaler und auch regionaler Künstler immer auf eine andere Art die Leidenschaft als Antriebskraft künstlerischen Schaffens wirksam wird.

Schon beim Eintreten nimmt die rote Vespa Stefan Rohrers – für ihn "Ausdruck der Leidenschaft für Fahrzeuge" und für das Museum schon so etwas wie ein Wahrzeichen – den Blick gefangen. So zieht sich die Farbe Schwarz – abstrakt, gegenständlich, leidenschaftlich und expressionistisch, auch mit den Konträrfarben, zum Beispiel Rot – durch die Ausstellung.

In der musikalischen Umrahmung trafen die Geschwister Sinja und Pirmin Hofmann mit den am Marimbaphon und Klavier gespielten Werke auf das Genaueste die konträren Stimmungen der Werke.