Inzwischen liegt das Gros der Anmeldungen vor, die Schulen wissen jetzt, wie viele Schüler im Herbst neu aufgenommen werden. Foto: Seeger Foto: Schwarzwälder-Bote

Rektoren bereiten sich auf neues Schuljahr vor / 2015/16 bringt der Lehrplan mehrere Veränderungen

Von Niclas Käfer und Jane Rembe

Donaueschingen. Das Schuljahr neigt sich langsam dem Ende entgegen und auf den weiterführenden Donaueschinger Schulen laufen die Vorbereitungen für die Monate nach den Sommerferien bereits auf Hochtouren. Nachdem in den Schulen schon die meisten Anmeldungen vorliegen, können die Rektoren ungefähr sagen, wie viele Schüler ab Herbst die Schulbank drücken.

Wolfram Möllen, Schulleiter der Eichendorffschule Donaueschingen, sieht seine Werkrealschule für das Schuljahr 2014/15 gut gerüstet. Die 2012 eingeführte unverbindliche Grundschulempfehlung hinterlässt aber auch in Donaueschingen ihre Spuren: Bis jetzt sind 26 Anmeldungen bei der Werkrealschule eingegangen. Bei einer Anzahl von über 40 Schülern, die in der Werkrealschule ihren Abschluss machen und 50 potenziellen Abgängern nach der neunten Klasse mit Hauptschulabschluss, erscheint dies als ein deutlicher Rückgang der Gesamtschülerzahl, zurzeit insgesamt 275 Schüler.

Eine weitere Auswirkung der unverbindlichen Grundschulempfehlung war jedoch auch, dass insgesamt über 40 Schüler im Laufe des jetzigen Schuljahres von anderen weiterführenden Schulen zur Werkrealschule wechselten. Für 2014/15 ist eine ähnliche Entwicklung zu erwarten. Wolfram Möllen geht daher von einer gleichbleibenden, eventuell leicht ansteigenden Entwicklung der Schülerzahlen für die kommenden Jahre aus. Für ihn habe eine Werkrealschule auch in Zukunft genügend Gründe, um weiter zu bestehen. Die Werkrealschule sei dazu bereit, neue Wege im Unterricht mit einem aktiven Kollegium zu gehen, um eine optimale Ausbildung der Schulbesucher zu gewährleisten.

Des Weiteren soll auch an der Anzahl an Lehrkräften, aktuell 53, Teilzeitkräfte mit eingeschlossen, in den kommenden zwölf Monate nicht gerüttelt werden. Für 2015/16 und das Schuljahr darauf seien gewisse personalbezogene Veränderungen aufgrund des neuen Bildungsplanes nicht vermeidbar, dann wird es beispielsweise neue Fächer und Fachkombinationen geben.

In der Realschule Donaueschingen sieht es etwas anders aus, dort meldeten sich 118 neue Schüler an, 165 Schüler verlassen voraussichtlich die Schule. Zufriedenstellend ist dies jedoch nicht für Konrektorin Silke Keller, denn im vergangenen Jahr waren es 149 Neuanmeldungen. Allerdings wechseln immer mehr Schüler vom Gymnasium auf die Realschule.

Laut Silke Keller sind die Auswirkungen der unverbindlichen Grundschulempfehlung zu erkennen, da zum Beispiel die Leistungen der neuen Fünftklässler in diesem Schuljahr deutlich nachließen. Jedoch bestünden keine Schwierigkeiten mit Schülerzuwachs: Die Realschule, die aktuell 911 Schüler und 60 Lehrer hat, bietet noch genügend Platz für weitere Klassen. Wie bei der Werkrealschule, ist eine umfangreichere Veränderung vom Bildungsplan, der 2015 in Kraft tritt, abhängig.

Auch Mario Mosbacher, seit einem halben Jahr als Schulleiter des Fürstenberg Gymnasiums Donaueschingen im Amt, blickt beachtlichen Neuerung im Zuge des Bildungsplans entgegen. Nach dem Lehrplan für das Gymnasium seien unter anderem neue Fächer, die mehr Berufsorientierung und Wirtschaftslehre enthalten, geplant. Des Weiteren wird das jetzige Fach Naturphänomene für die fünfte und sechste Klasse mit tiefergreifenden technischen Kenntnissen erweitert.

Derzeit besuchen 960 Schüler das Gymnasium, welches zurzeit 90 Lehrkräfte beschäftigt. Nach Ende 2013/14 gehen fünf Lehrer in den Ruhestand, deren Lehrstellen durch fünf neue Kollegen ersetzt werden sollen. Mit 135 Anmeldung hält sich die Zahl im Vergleich zum Vorjahr konstant. Außerdem sei die prognostizierte Menge an 136 Schülern sehr gut getroffen worden, es seien hier ebenfalls noch weitere Anmeldungen bis zum Schuljahresende zu erwarten.

Mario Mosbacher sieht bisher kaum Auswirkungen aufgrund der neuen Grundschulempfehlungsregelung. Sein Ziel ist es, in Zukunft gemeinsam mit den anderen weiterführenden Schulen diesbezüglich Erfahrungen zu sammeln. Er wolle erst über mehre Jahre hinweg gesicherte Daten erheben und diese dann auswerten. Der junge Schulleiter will daher umso genauer auf die Neu-Gymnasiasten achten, und rät den Eltern die Empfehlung der Grundschullehrer ernst zu nehmen, da diese über einen längeren Zeitraum hinweg die Fähigkeiten eines Kindes in den meisten Fällen sehr gut einschätzen können.

Generell sei über die nächsten Jahre hinweg eine konstante Schülerzahl abzusehen. Sollte in Zukunft größere Neuerungen an dem Schulsystem in Baden-Württemberg vorgenommen werden, könnte sich dies vor allem stark auf das Gymnasium auswirken.