Die Klasse 6a derDonaueschinger Eichendorff-Schule steht vor dem Erdhügelhaus. Links im Bild Michael Blaurock, hinten von rechts Klassenlehrerin Jennifer Brandt und Schulleiter Wolfram Möllen. Fotos: Lendle Foto: Schwarzwälder-Bote

Umwelt: Ehepaar Blaurock öffnet Türen des Erdhügelhauses / Eichendorfschüler auf Spurensuche

Eine praktische Lehrstunde in Sachen Energieeinsparung durften die Schüler der Klasse 6a der Eichendorff-Schule erleben.

Donaueschingen. Im Rahmen der Energiewendetage 2016 besuchten sie die Ökosiedlung Donaueschingen und ließen sich von Michael Blaurock, der hier seit 1992 ein Erdhügelhaus bewohnt, erklären, wie man durch verschiedene Bauweisen eine Menge Energie einsparen kann.

Die anschauliche Exkursion verdanken sie vor allem ihrer engagierten Klassenlehrerin Jennifer Brandt, die das Thema im Biologie-Technik- Unterricht aufgriff. Den Kontakt zur Familie Blaurock stellte Peter Rögele her, der als ambitionierter Pädagoge und Stadtrat ebenfalls daran interessiert war, die Schüler an dieses wichtige Thema frühzeitig und praktisch heranzuführen.

Und selbst Schulleiter Wolfram Möllen ließ es sich nicht nehmen, den Ausführungen von Michael und Elisabeth Blaurock beim Rundgang durchs Haus zu folgen. Diese waren so gut, dass der Schulleiter Michael Blaurock gerne "als Ersatzlehrer" anstellen würde.

Die "Maulwurfhäuser", wie die 1992 entstandenen Erdhügelhäuser im Volksmund genannt werden, erregten vor 24 Jahren nicht nur die Aufmerksamkeit der Baaremer. Von überall kamen die Menschen und nahmen diese seltsame und energiesparende Bauweise in Augenschein. Denn dass die Welt immer wärmer wird, wusste man auch schon vor 30 Jahren.

Stadtbaumeister Heinz Bunse war der Impulsgeber für diese außergewöhnliche Siedlung, der später fünf Blockreihenhäuser und sechs Solarhäuser folgten. Inzwischen ist man in der Entwicklung der Gebäudetechnik so weit fortgeschritten, dass auch Nullenergiehäuser gebaut werden.

Die interessierten Schüler erfuhren, dass sich alle 20 Häuser mit Energie selbst versorgen und die Erdhügelhäuser in Holzbauweise entstanden sind. Dabei wurde praktischerweise der Erdaushub wieder oben auf dem Dach angebracht. Dort wachsen nicht nur wertvolle Pflanzen und Gräser, das Biotop ist auch Lebensraum für allerhand Tiere und schafft eine prima Isolierung.

Dem Anliegen, Fläche und Energie zu sparen, wurde hier entsprochen. Der soziale Aspekt der im Verbund lebenden Familien ist immer noch aktuell. Umgerechnet in Benzin verbraucht so ein komplettes Haus im ganzen Jahr nur 200 Liter. Das wird mit einem Auto schnell verfahren. Nach einem Rundgang durchs "Hobbithaus" wurde noch das Blockheizkraftwerk besichtigt, das die Häuser mit Warmwasser und Strom versorgt.