Ein Sportwagen mit Elektroantrieb: Roland Heitele ist begeistert von dem orange-blauen Flitzer von Fisker. Fotos: Hanauer Foto: Schwarzwälder-Bote

E-Automobil-Fahrtag beim emobil.center / Vom Mittelklasse- bis hin zum Sportwagen

Von Julia Christiane Hanauer

Donaueschingen. Dass das verstaubte Image von Elektroautos längst überholt ist, davon konnten sich gestern die Besucher beim ersten großen E-Automobil-Fahrtag des emobil.center in Donaueschingen überzeugen.

Kleines zuckelndes Fahrzeug mit einem Aufkleber "50 km/h", das eine lange Schlange an Autos hinter sich herzieht: Das ist das Bild im Kopf vieler Leute, wenn es um das Thema E-Autos geht. Keiner denkt unbedingt daran, dass diese Fahrzeuge beim Beschleunigen ordentlich anziehen und es einen dabei ziemlich in den Sitz drückt, dass man mit einem elektrischen Sportwagen über die Autobahn jagen, aber auch entspannt über die Landstraße fahren kann.

Dabei ist genau das inzwischen mit einem Elektroauto möglich. Davon überzeugte sich gestern unter anderem auch Roland Heitele aus Schwenningen. Er ist überzeugter Sportwagenfahrer, gestern setzte er sich erstmals in ein gleichwertiges E-Auto. "Ich bin völlig überrascht. Die Geschwindigkeit, die Beschleunigung – alles ist auf Sportwagenniveau", sagte er begeistert als er aus dem orange-blauen Fisker stieg. Eines Tages auf einen elektrisch betriebenen Sportwagen umzusteigen, sei für ihn jetzt nicht mehr unvorstellbar, räumte er ein.

Hier setzt die Strategie von Udo Pommerenke vom emobil.center an: "Es gibt Leute, die aus ökologischen Gründen auf ein E-Auto umsteigen. Die Begeisterung aller anderen kann auch über die Emotion kommen." Die strahlenden Gesichter der Probefahrenden geben ihm dabei recht. "Man kann die Leute nur überzeugen, wenn sie es selbst testen", meinte Pommerenke. "Denn man denkt immer, es funktioniert noch nicht, aber das tut es inzwischen."

Zehn Autos standen gestern für Probefahrten bereit, angefangen beim kleinen Twizy, über Mittelklassewagen bis hin zu Sportwagen im oberen Preissegment von Fisker und Tesla. "Wir wollen zeigen, dass es E-Mobilität gibt und auch funktioniert", sagte Pommerenke. Die geringste Reichweite eines Kleinwagens liege bei 150 Kilometern, ein Wagen von Tesla könne auch 500 Kilometer weit fahren, bevor er an die Steckdose muss. "Das hat natürlich am meisten Sinn mit Öko-Strom", fügte er hinzu.