Neben Milchkühen auf dem Bäurer-Hof in Aasen erörtert CDU-Bundestagskandidat Thorsten Frei (Zweiter von rechts) mit Vertretern des BLHV-Kreisverbandes, Landfrauen und Landwirten Anliegen der Landwirte an die Bundespolitik. Foto: Winkelmann-Klingsporn Foto: Schwarzwälder-Bote

Landwirtschaft: Bauernverband BLHV diskutiert mit CDU-Bundestagskandidat Frei

Schwarzwald-Baar-Kreis. (ewk) Wie geht es der Landwirtschaft auf der Ostbaar? Thorsten Frei, Bundestagsabgeordneter im Wahlkampfmodus, wollte es wissen.

Beim zünftigen Stallfrühstück auf dem Bäurer-Hof in Aasen, zu dem der Kreisverband Donaueschingen des Badischen Landwirtschaftlichen Hauptverbandes (BLHV) eingeladen hatte, ging es mit BLHV-Vertretern, Landfrauen und Betriebsleitern bäuerlicher Familienbetriebe um Anliegen der Landwirte in der Region.

Keine Probleme, so Bäurer, gebe es im Landkreis mit der Nitratbelastung des Grundwassers. Eine Ausnahme von der Düngeverordnung brauche man hier aber bei der Gülleausbringung. Im Blick auf den Landverbrauch wünscht man sich ›eine intelligentere Lösung für die Einrichtung von Ausgleichsflächen" sowie mehr Geld für die Kommunen zur Pflege von Ökoflächen. Bei dem umstrittenen Pflanzenschutzmittel Glyphosat, so Bäurer, solle sich die Politik der wissenschaftlichen Bewertung stellen. Auf einsamen Einzelhöfen sorgt die mögliche Rückkehr des Wolfes wohl für Unbehagen und im Blick auf den Biber und sein Wirken in der Fläche wünscht man eine Regulierung der Bestände. Große Bedenken gibt es, dass das Ausscheiden des Nettozahlers Großbritannien aus der EU zu Lasten der deutschen Bauern ausgehen könne. Auf jeden Fall sollten Betriebe mit bis zu 100 Hektar Fläche auch künftig wie bisher gefördert werden.

Frei würdigte, was die bäuerlichen Familienbetriebe für die Gesellschaft leisten, etwa die Versorgung mit hochwertigen Lebensmitteln und die Landschaftspflege – letztere hat insbesondere für die Tourismusbranche im Schwarzwald Bedeutung. Mit auf den Weg gegeben wurde ihm, die Tierhaltungskosten stärker zu berücksichtigen sowie die Belastung der Betriebe durch Bürokratie zur reduzieren – ein Dauerthema, das Frei "schon gar nicht mehr ansprechen mag".

Ein besonderes Ärgernis ist für die Landwirte in Südbaden, dass Bauern aus der Schweiz hier Land kaufen oder pachten und bewirtschaften können, Saatgetreide und Düngemittel günstig einkaufen, die Ernteerträge zollfrei in die Schweiz bringen und dort zu guten Preisen verkaufen können. Sie hätten so gegenüber südbadischen Landwirten erhebliche Vorteile, zudem verteuerten sich durch diese Konkurrenz landwirtschaftliche Flächen. Betroffen sei auch der Bereich Blumberg.

Inzwischen gehe es in Südbaden um 5000 Hektar Fläche, auf der theoretisch 50 Familien ihr Einkommen erwirtschaften könnten, empörte sich ein Landwirt. Die Frage, ob die "Schweizer Landnahme" einzudämmen sei, ist für Frei kompliziert: Das Nachbarland sei "ein wichtiger Partner für uns".