Guido Wolf Foto: Sprich Foto: Schwarzwälder-Bote

Tourismus: Guido Wolf bei Ausschuss

Schwarzwald-Baar-Kreis. Für eine flexiblere Arbeitszeitgestaltung in der Gastronomiebranche hat sich Landesjustizminister Guido Wolf bei der Frühjahrssitzung des Tourismusausschusses der IHK in Donaueschingen ausgesprochen. "Spezifische Branchen brauchen spezifische Rahmenbedingungen", sagte Wolf, in dessen Ressort auch das Thema Tourismus angesiedelt ist. So müsse die Arbeitszeitgestaltung in der Gastronomie flexibler handhabbar sein. "Die Leute wollen arbeiten, wenn Gäste da sind."

Wolf nahm in seiner Rede damit Bezug auf die Aussage des Hauptgeschäftsführers der IHK, Thomas Albiez. Der sagte, dass die gesetzlichen Auflagen, insbesondere die Arbeitszeitbestimmungen, die Gastronomiebranche enorm belasteten. Wolf betonte, dass Barrieren abgebaut werden müssten.

Vor den Vertretern der Tourismusbranche machte Wolf deutlich, dass diese Branche für das Land ein bedeutender Wirtschaftsfaktor sei. Mit rund 330 000 versicherungspflichtig Beschäftigten habe sie mehr Beschäftigte als im Fahrzeugbau. "Tourismus im Land lebt in erster Linie von denen, die vor Ort gestalten – Kommunen, Verbände, Gastronomie und Hotellerie." Die Landespolitik könne hier Impulse geben und Förderprogramme auflegen, um das ein oder andere Leuchtturmprojekt zu unterstützen.

Wolf appellierte an die Tourismusvertreter, über den Tellerrand zu schauen und sich zu gemeinsamen Destinationen zu finden. Am Beispiel Schwarzwald zeigte er auf, dass sich der Begriff Schwarzwald zur weltweiten Marke entwickelt habe.

Die Beliebtheit des Landes bei Touristen zeige die Statistik. 2016 wurde die Rekordmarke von 52 Millionen Übernachtungen in ganz Baden-Württemberg überschritten. Dies sorgte für einen Nettoumsatz von 17,9 Milliarden Euro.

Mit diesen Zahlen unterstrich Wolf, dass die Dienstleistungsbranche in diesem Bereich eine große Stütze im Wirtschaftskreis sei. Wolf sieht in der aktuellen Sicherheitslage zudem einen möglichen Vorteil für den Tourismus im Ländle. Vor allem aber sei eines wichtig: "Am Ende ist der Gast mit nichts so sehr zu überzeugen wie mit Qualität."

Was dem Tourismusminister auffällt, ist der Umstand, dass im ganzen Land ein Defizit an Beherbergungsbetrieben in allen, vor allem aber im gehobenen Preissegment herrscht. Der Bedarf wäre da.