Ralf Stolarski (links) und Heinz Weniger setzen sich an der Vereinsspitze von "ÖKOREGIO" für eine Weiterentwicklung des ländlichen Raums ein. Foto: Bombardi Foto: Schwarzwälder-Bote

Kein Geld aus dem Leader-Projekt / Bürgerverein will Projektvorschläge überarbeiten und Kommunen begeistern

Von Rainer Bombardi

Donaueschingen. "Denke global, handle lokal" lautet das Leitmotiv des Bürgervereins pro vitaler ländlicher Raum, der unter dem Namen "Ökoregio" agiert. Im Hotel Grüner Baum einigten sich alle Anwesenden, an die Projektvorschläge und Ideen anzuknüpfen, die der Verein während der Bewerbung um die Aufnahme in das von der EU geförderte LEADER-Projekt zur Stärkung und Weiterentwicklung des ländlichen Raums aufstellte. Den negativen Förderbescheid sehen sie als Chance, neue Fördertöpfe zu öffnen und die damals aufgestellten Projekte noch detailgetreuer und stärker auszuarbeiten. Hierzu beabsichtigt Vorsitzender Heinz Weniger in einem ersten Schritt die Liste der einst 39 Projektvorschläge nach Gesprächen mit den Ideengebern und Projektträgern zu bereinigen.

Zu ihnen zählten Ideen von einer touristischen Weiterentwicklung des Hüfinger Römerdorfs Brigobannis, der Blumberger Sauschwänzlebahn, einem Naturparkdorf Unterbränd, einer Bauernmarkthalle in Hüfingen oder auch einer Solestadt Bad Dürrheim. Einig waren sich die Mitglieder, dass es Zeit kostet, die Projekte alle neu aufzuarbeiten. Eine der Grundvoraussetzungen sahen sie deshalb darin, die Stadtverwaltungen und Bürgermeister für ihre Ideen einer Weiterentwicklung der LEADER-Projekte zu begeistern. "Nur wenn die Kommunen ideell und finanziell hinter den Gedanken von Ökoregio stehen, gewinnen unsere Projektvorschläge an Dynamik", ist sich der Landtagsabgeordnete Nico Reith sicher. Fördertöpfe für Projektideen zu koordinieren und zu mobilisieren, erfordert ein professionelles Regionalmanagement. Um dieses einzurichten, braucht es jährlich rund 160 000 Euro, die nach Abzug einer Förderung von 60 Prozent von den beteiligen Kommunen in Höhe von rund 50 000 Euro zu tragen sind. Unabhängig davon klärt Heinz Weniger noch in dieser Woche in einem umgesetzten Projekt in Tuttlingen, die Voraussetzungen einer erfolgreichen Genossenschaftsgründung für die Nahversorgung ab. Das Ladensterben sei vor allem in den Ortsteilen nicht wegzudiskutieren, appellierte er dafür, dem entgegen zu wirken. Döggingens Ortsvorsteher Hans-Peter Wehinger plädierte dafür, die Projekte mit den Städten zu koordinieren und vor allem bei finanziellen Forderungen sensibel vorzugehen.

Für das LEADER-Projekt sind in den kommunalen Haushaltsplänen bereits Gelder genehmigt, welche die Stadträte lediglich umdefinieren müssten, sieht Umweltberater Gerhard Bronner diesbezüglich Chancen. Der Bräunlinger Wilhelm Noll appellierte zudem, den Bedarf der Ortsteile im Vorfeld abzuklären. Der Mundelfinger Adolf Baumann erinnerte daran, dass es in beinahe allen Kommunen Wirtschaftsförderungen gebe, die gemeinsam mit den Gemeinderäten ins Boot zu holen seien. In seinem Impulsvortrag zu Beginn präsentierte Ralf Stolarski mit dem Impulszentrum ländlicher Raum, das als Startrampe für Gründer dient, und den "Vitalfunktionen im Dorf - erhalten und verbinden" zwei erfolgreiche Projektformen, auf denen der Verein Ökoregio in Zukunft aufbauen kann.

Weitere Informationen: Telefon 0176/42614951 oder heinz.weniger@oekoregiods.de