Seit gestern steht er, der gut zehn Meter hohe Turm für den Fahrstuhl an den Donauquellen. Am kommenden Montag soll der Fahrkorb eingebaut werden. Foto: Krickel

Montage des zehn Meter hohen Turms beginnt. TÜV fährt Ende März als Erster damit.

Donaueschingen - Grau ist er, genauer gesagt in der Farbezeichnung DB 703, und mit einem Hauch von matt schimmernden Eisenglimmer überzogen: Der neue Turm für den Aufzug an der Donauquelle wurde gestern aufgerichtet.

Statisch und geradezu nüchtern ragt der gut zehn Meter hohe Stahl-Koloss der Thyssen-Krupp-Schmiede als Kontrastprogramm zu den fürstlichen Bauten der Umgebung empor. Lediglich an den Betonschacht und eine Sichtbetonwand zum Schloss hin – in die Informationen zur Donauquelle eingeprägt sind – lehnt sich das Metallskelett an. Ansonsten reckt es sich es filigran in den Himmel. Der Aufzug soll an zwei Seiten verglast werden.

Ab kommenden Montag sollen die Fahrgastkabine und die Mechanik eingebaut werden und bereits Ende März startet der TÜV seine Testfahrten zur Abnahme. Geplant sind die Freigabe und Übergabe im Mai.

Zugang haben die künftigen Besucher dann im Juni von einem 60 Quadratmeter großen Vorplatz, von dem auch eine neue Treppenanlage neben dem Aufzug von der Fürstenbergstraße aus hinunter führt.

Im Juni dann bereits soll auch die so genannten Gläserne Baustelle eingerichtet sein, mit der Besucher die Möglichkeit haben, bis auf zehn Meter an den derzeit sanierten Donauquelltopf aufzurücken. Dort können sie dann die Arbeiten der Restauratoren um Konservator Frank Eger hautnah an den Steinen mitverfolgen.

Wird Fürstenhaus Gebäudeensemble sanieren?

Bereits 2008 hatte der Techniche Ausschuss den Sanierungskosten hierfür in Höhe von rund 550.000 Euro zugestimmt. Fünf Jahre danach waren es bereits 1,6 Millionen Euro, die die neue Visitenkarte kosten wird.

Für die Gesamtsanierung des Donauqelltopfs hat die Stadt im Juni vergangenen Jahres 220.000 Euro (Lotterie GlücksSpirale) von der Denkmalstiftung Baden-Württemberg erhalten. Ein weiterer Zuschuss ergab sich im Juli in Höhe von 334.490 Euro aus Fördermitteln der Denkmalpflege. Die Stadt bringt rund eine Million Euro an Eigenmitteln in die Finanzierung ein.

Weitere 30.000 Euro erhielt das Fürstenhaus zur Instandsetzung des Donauquelltempels im fürstlichen Schlosspark, dessen Sanierungskosten sich auf 160 000 Euro belaufen werden.

Auch die Stützwand zwischen der Donauquelle und der Kirche St. Johann wurde in das Gesamtprojekt aufgenommen. Die Stadt hat mit dem Haus Fürstenberg angesichts der Kosten für die Instandsetzung und die Übernahme des Bauunterhalts vereinbart, dass dieses den öffentlichen Zugang bis zum Jahr 2062 vertraglich gewährleistet.

Das so genannte Lammtor bleibt nach wie vor geschlossen, durch das ein weiterer Zugang noch bis vor wenigen Jahren möglich war.

Die sanierte Quelle wird künftig in einer Rasenfläche eingebettet sein, die auch das Mokichi Saito-Denkmal aufnehmen wird. Für die Bepflanzung sowie für eine Hecke kommt ebenfalls die Stadt auf. Zum fürstlichen Garten hin wird dahinter noch zusätzlich ein Sichtschutzzaun errichtet, den Wegesrand säumt der historische schmiedeeiserne Zaun.

Offen bleibt auch, ob das Fürstenhaus sein Gebäudeensemble am Lammtor ebenfalls einer Sanierungskur unterziehen wird. Dann wäre der Eindruck des Gesamtensembles perfekt und die Visitenkarte der Stadt auch eine schöne Adresse.