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Geschäftsführer Schlereth plädiert für mehr Einlage / Gemeinderatsthema am 11. Juli

Die Finanzierung des Donaueschinger Flugplatzes soll nach den Vorstellungen des Geschäftsführers Michael Schlereth neu ausgerichtet werden.

Donaueschingen (gvo). Von den drei Hauptgesellschaftern, den Städten Villingen-Schwenningen, Donaueschingen und dem Landkreis, fließen jährlich jeweils 15 000 Euro in den Betrieb. Geht es nach Geschäftsführer Schlereth, sollten sich diese Beträge verdreifachen. Ähnlich wie beim Budgetierungssystem an den Donaueschinger Schulen hätte er mit dem zusätzlichen Geld mehr finanzielle Reserven für den laufenden Betrieb und könnte zudem für anstehende Investitionen die Möglichkeit hierfür Geld anzusparen.

2007 hatten sich die Gesellschafter für einen angestellten Geschäftsführer und Michael Schlereth aus Heidelberg entschieden. Bis dahin wurde der Platz in Rathausregie nebenher betrieben.

Hintergrund für diesen Beschluss waren wohl auch finanzielle Überlegungen, denn über die Jahre hatte sich doch ein recht beachtlicher Schuldenberg aufgetürmt. Ihm sei es gelungen, diesen weitgehend abzutragen, sagt Schlereth. Und um in Zukunft nicht jede Investition komplett über Darlehen finanzieren zu müssen, möchte Schlereth nun eine Erhöhung der Gesellschafterbeiträge erwirken. Mehr liquide Mittel sollen auch verhindern, dass der laufende Betrieb vor allem im Winterhalbjahr, wenn Strom- und Heizungskosten steigen, zeitweise über Kontokorrentkredite finanziert werden muss, für die bekanntlich hohe Zinsen fällig werden.

"Die Kämmereien der Städte und des Kreises sind derzeit mit diesem Plan beschäftigt und am 11. Juli will sich der Kreistag mit diesem Thema befassen", sagt Schlereth.

Oberbürgermeister Erik Pauly sieht die finanzielle Situation ebenfalls deutlich verbessert: "Dank grundlegender Entscheidungen früherer Jahre – wie beispielsweise dem Bau des Hangars, der 2009 eingeweiht wurde – kann die Flugplatz GmbH mittlerweile ein deutlich höheres Maß an fixen Einkünften erzielen. Daher ist die GmbH nicht mehr ausschließlich von der Zahl der Flugbewegungen abhängig. Die finanzielle Situation der GmbH konnte verbessert werden."

Die angestoßene Diskussion in der Gemeinderatssitzung am 19. April habe die Geschäftsführung bewogen, so OB Pauly, die Finanzierung der Flugplatz GmbH etwas zu modifizieren. "Die Geschäftsführung möchte für die Zukunft eine stärkere Finanzierungsgrundlage schaffen, um flexibler auf plötzlich auftretende Unterhaltungsanforderungen reagieren zu können" sagt Erik Pauly zum inzwischen angestoßenen Prozess. Entsprechende Abstimmungsgespräche mit den Gesellschaftern seien geführt oder in Vorbereitung. Der Wirtschaftsplan 2017 und Folgejahre werde mit den eventuell vereinbarten Änderungen planmäßig im Laufe des Jahres dem Gemeinderat zur Legitimation vorgelegt, meint Pauly.

Einige Aufregung hatte im April im Gemeinderat die Anmerkung von FDP/FW-Fraktionschef Markus Kuttruff zum Wirtschaftsplan von Michael Schlereth ausgelöst. "Es fehlen 100 000 Euro", hatte Kuttruff dem Geschäftsführer vorgeworfen. Letzterer erhält dagegen Rückendeckung aus dem Rathaus. "Der ursprüngliche Wirtschaftsplan 2017 und Folgejahre zur Flugplatz Donaueschingen-Villingen GmbH war systematisch korrekt abgefasst. Darüber herrscht Einigkeit bei allen beteiligten Personen", sagt Stadtkämmerer Georg Zoller.

Der Bau der neuen Flugzeughallen auf dem Donaueschinger Flugplatz kommt gut voran. Trotz des vielen Regens, der die Baustelle mehrfach unter Wasser stellte, sollen die Hallen bis Ende August von einer Rostocker Firma fertiggestellt werden. Jeweils acht Flugzeuge finden hier Platz, die später auf Drehtellern zum Tor gesteuert werden können. Rund 850 000 Euro investiert die Flugplatz GmbH in die Hallen. Für die Stellplätze sind bereits ausreichend Mieter vorhanden