Landwirte hegen großen Argwohn / Pfohrens Räte informieren sich

Von Florian Hahnel

Donaueschingen-Pfohren. Das kann noch heiter werden! Rote Köpfe und entsprechende Gestik während der Sitzung des Pfohrener Ortschaftsrates – das Naturschutz-Großprojekt "Chance Natur" (siehe gestrige Ausgabe) stößt teils bitter auf.

Zwar wollen die örtlichen Bürgervertreter dem 5,7 Millionen Euro schweren Vorhaben nicht im Wege stehen und gaben grundsätzlich Grünes Licht für eine weitere Vernässung der Baar, hinter den Kulissen jedoch dürften Ortsvorsteher Gottfried Vetter und "seine" Räte noch viele Wogen zu glätten haben.

Zweimal musste Vetter im Ortschaftsrat zu Ruhe und Disziplin rufen, das allein zeigt, wie stark einzelne Landwirte aufgerührt sind. Zu viel Lärm zu einem frühen Zeitpunkt? Je nach Sichtweise; schließlich gibt es das Sprichwort "Wehret den Anfängen".

Die in Pfohren mahnenden und schimpfenden Landwirte sprechen den Planern schlicht und ergreifend mangelnde Kompetenz zu, so deutlich darf man es formulieren. "Ihr haltet das Wasser nicht, bei Euch läuft es eines Tages noch bergauf, oder was"?, war unter anderem zu hören.

Im Kern sorgen sich die Landwirte (wieder einmal) um eine Beeinträchtigung der fruchtbaren Flächen, der Naturschutz winkt (wieder einmal) ab. "An die Äcker im Gewann Birken-Mittelmeß etwa will niemand ran. Bei den in Pfohren in Frage kommenden 397 Hektar gibt es Überschneidungen mit bereits bestehenden Schutzzonen. Man darf es also nicht so verstehen, dass in Pfohren 397 Hektar neu ausgewiesen werden", so die im Ortschaftsrat informierende Projekt-Referentin.

Grünes Licht im Rat – allerdings verbunden mit einer regelrechten Schutzklausel für die Landwirte. Durch das Naturschutzprojekt dürfe die örtliche Landwirtschaft nicht eingeschränkt werden. Zudem wünschen sich die Bürgervertreter im Zuge der zwei- bis dreijährigen Planungsphase einen Sachstandsbericht.

Am Dienstag berät der Technische Ausschuss über das Vorhaben.