Infrastruktur: Thema kommt erneut in Gemeinderat / Verwaltung spricht sich für Fußgänger- und Radwegbrücke aus

Donaueschingen (jak). Mit Spannung wird in Allmendshofen sicherlich der Dienstagabend erwartet, denn dann berät voraussichtlich der Gemeinderat noch einmal über die Bregbrücke.

Zwar bedarf es zunächst einer Abstimmung, dass das Thema noch einmal diskutiert werden kann, denn bereits im Januar haben die Stadträte einen wirksamen Beschluss verabschiedet: Damals wurde beschlossen, dass die Brücke über die Breg nur als Fuß- und Radwegbrücke gebaut werden soll. Eine befahrbare Brücke, die mit wesentlich höheren Kosten verbunden gewesen wäre, wurde mit 17 Stimmen abgelehnt. Lediglich neun Stadträte sprachen sich damals für die befahrbare Variante aus, zudem gab es sieben Enthaltungen.

Allerdings folgten nach dieser Entscheidung heftige Reaktionen aus Allmendshofen, etliche Gespräche gab es, eine Traktor-Demo wurde organisiert, um zu zeigen, was passiert, wenn die Landwirte über die Friedrich-Ebert-Straße fahren und auch ein eigenes Angebot für eine befahrbare Brücke wurde eingeholt.

Bisherige Entscheidung könnte nochmals neu diskutiert werden

Am Dienstagabend gilt es eher als unwahrscheinlich, dass sich die Stadträte dagegen aussprechen, noch einmal über das Thema zu diskutieren – auch wenn die Verwaltung sich klar gegen eine Brücke, die mit Fahrzeugen mit bis zu zwölf oder 16 Tonnen befahren werden könnte, ausspricht. Die Begründung: Die Brücke soll für die nächsten 100 Jahre Bestand haben. Die Entwicklung im Fahrzeugbereich bewege sich seit Jahrzehnten auf größere und schwerere Geräte.

Auch wären Erkundigungen beim Badischen Landwirtschaftlichen Hauptverband eingeholt worden. Von dort sei die Empfehlung gekommen, dass Landwirte zukünftig mit Maschinen mit einem Gewicht bis zu 50 Tonnen arbeiten würden. Darauf müsste die Brücke ausgelegt sein. Als drittes Argument wird angeführt, dass die Brücke bislang auch von "Nicht-Allmendshofener-Landwirten" befahren worden sei – mit deutlich schwereren Fahrzeugen, als eigentlich zugelassen. Dies könnte künftig nicht verhindert werden.

Eine solche Brücke würde laut Verwaltung rund 590 000 Euro kosten – wenn man zum Angebot, das die Allmendshofener in die Wege geleitet haben und das sich auf rund374 000 Euro beläuft, alle noch ausstehenden Arbeiten hinzurechnen würde. Zum Vergleich: Die Fußgängerbrücke würde 379 000 Euro kosten. Die im Januar abgelehnte große Variante wurde mit 800 000 Euro veranschlagt.

Die Traktoren-Demo im März hat zudem eines gezeigt: Wenn die Landwirte über die Friedrich-Ebert-Straße und den Allmendshofener Zubringer fahren, bricht der Straßenverkehr in dem sowieso schon überlasteten Bereich zusammen. Die Verwaltung hat also einen Kompromiss-Vorschlag mit zwei Maßnahmen ausgearbeitet.

Neue Ampelanlage und ein Kreisverkehr könnten Abhilfe schaffen

Zum einen soll die Kreuzung am Grünen Baum verändert werden: Wo aktuell eine Fußgängerampel zu finden ist, soll eine Ampelanlage entstehen, die den Verkehr im Bereich Friedrich-Ebert-/Riedstraße regelt. Die Ampel soll so lange ausgeschaltet bleiben, bis ein Fahrzeug von der Riedstraße in die Friedrich-Ebert-Straße herausfahren will. Dann erst sollen die anderen Fahrzeuge durch ein rotes Signal angehalten werden. Das Gleiche gilt für die Fußgänger, die die Friedrich-Ebert-Straße queren wollen.

Zum anderen könnte ein Kreisverkehr im Bereich Allmendshofener Zubringer/L 171 für ein besseres Abbiegen sorgen. Ob dies realisierbar ist, muss geprüft werden. Auch welche Kosten hierfür anfallen würden, ist noch unklar.