Ehrenamt: Neuer Vorsitzender ist noch nicht gefunden / Schlechter Zeitpunkt wegen großer Stadt-Aufgaben
Der Förderverein für ein Bürgermuseum will weiterarbeiten, auch wenn sich vorerst kein neuer Vorsitzender finden lässt.
Donaueschingen. Dies machten am Freitagabend die gut 20 Teilnehmer bei der Hauptversammlung des Museumvereins im Donaueschinger "Ochsen" deutlich (wir berichteten kurz).
Nachdem Vereinsgründer und Vorsitzender Willi Hönle aus gesundheitlichen Gründen ein Jahr nach Vereinsgründung sein Amt aufgeben musste, drohte dem Verein das Aus. Dies wurde nun abgewendet: Nachdem Helene Sulzmann als Kassenführerin und Horst Fischer als Schriftführer neu in die Ämter gewählt wurden, ist der Vorstand mit dem Stellvertretenden Vorsitzenden Ekkehard Bächle an der Spitze weiterhin handlungsfähig. "Zeitnah" soll in einer neuen Mitgliederversammlung ein neuer Vorsitzender gewählt werden.
Nach Willi Hönle stellten auch Schriftführerin Brigitte Metzger und Kassierer Gerhard Fischer ihre Ämter zur Verfügung. Der "große Ruck", so hat es nun den Anschein, ging zwar nicht durch die Versammlung, immerhin aber kann der Förderverein für ein Bürgermuseum nun weitermachen und sich auf die Suche nach einem neuen Vorsitzenden machen, auch wenn es nicht ganz leicht fiel, die offenen Ämter wieder zu besetzen.
Aber: An dem großen Ziel, einst ein eigenes Donaueschinger Bürgermuseum auf die Beine zu stellen, wollen die Teilnehmer der Versammlung weiter festhalten. "Es ist gerade keine gute Zeit dafür", räumt Ernst Zimmermann ein. Der frühere Hauptamtsleiter im Rathaus, der in der Sitzung im "Ochsen" die außer der Reihe erforderlichen Neuwahlen leitete, sieht viele große Aufgaben vor denen die Stadt gerade stehe. Und den Vereinsmitgliedern sei wohl auch klar, dass mit der Sanierung und Umwandlung des Kasernenareals und mit dem Neubau einer Realschule schwer zu schulternde Aufgaben vor der Stadt lägen.
Horst Fischer, der neue Schriftführer, sieht für das Bürgermuseum viele grundsätzliche Fragen offen. Er zeigt sich überzeugt, dass Donaueschingen eine Verantwortung für die eigene städtische Geschichte habe und ein Bekenntnis dazu brauche. Andererseits seien die Dinge derzeit im Fluss: Da stehe ein neues Archiv an, ein Haus der Geschichte sei in der Diskussion und in wenigen Jahren eine große Ausstellung zum Hundertjährigen der Donaueschinger Musiktage: "Das alles gehört für mich zusammen", sagt der frühere Geschichtslehrer. Er ist aber genauso überzeugt, "dass wir allein als Förderverein mit dieser Aufgabe überfordert sind, unsere Arbeit könnte aber darin bestehen, das Bewusstsein für die städtische Geschichte zu wecken."
Auch Ekkehard Bächle zeigt sich zuversichtlich: Das Museum sei eine Aufgabe für die Zukunft, "aber es gibt nach wie vor Interesse, dieses Projekt ins Laufen zu bringen", sagt er, "eine Stadt wie Donaueschingen, die weltweit bekannt ist, braucht ein Museum". Auch wenn die Stadt gerade viele Aufgaben zu schultern habe, "sind wir heute nicht an einem Endpunkt, sondern an einem Punkt, an dem man weiter arbeiten kann für das Bürgermuseum", macht Bächle Mut für die Zukunft.
Nachdem Vereinsgründer Willi Hönle sein Amt als Vorsitzender des Fördervereins für ein Bürgermuseum aus gesundheitlichen Gründen zur Verfügung stellen musste, will sich der Vorstand nun auf die Suche nach einem neuen Vorsitzenden machen. Dieser soll in einer zeitnah anberaumten neuen Mitgliederversammlung gewählt werden. Ekkehard Bächle, der stellvertretende Vorsitzende, führt den Verein zusammen mit Helene Sulzmann und Horst Fischer, die als Kassenführerin und Schriftführer neu gewählt wurden. Gerhard Fischer und Jürgen Beck wurden als Kassenprüfer gewählt.
