Was machen die schwer unter Druck geratenen deutschen Hersteller von Solaranlagen, um sich gegen die Konkurrenz aus Fernost zu behaupten? Sie kommen nach Donaueschingen und verweisen auf ihre Qualitätsarbeit. Foto: Hahnel

"Haus, Bau, Energie" informiert an drei Tagen in den Donauhallen. Hausbesitzer und junge Familien machen Rundgang.  

Donaueschingen - Die Messe "Haus, Bau, Energie" bleibt hervorragend nachgefragt. Über das Wochenende steuerten jene die Donauhallen an, denen die eigenen vier Wände überaus wichtig sind – etliche frischgebackene Papas und Mamas bugsierten den Kinderwagen entlang der Stände.

Zum Holzbauforum am Freitag sollte der Hallenkomplex gar proppenvoll werden, das Forum war zum zweiten Mal in die Messe integriert.

Dem uralten Bau- und Brennstoff Holz kam generell großes Interesse zu, schließlich ist die aus ihm zu gewinnende Wärme rund 40 Prozent günstiger als die mit Heizöl erzeugte – ein Ausrufezeichen angesichts der exorbitanten bundesrepublikanischen Energiepreise.

Die junge Familie war augenfällig, ebenso aber schon in die Jahre gekommene Immobilienbesitzer, die sich am Stand des Landesministeriums für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft kundig machten. Eine Seniorin etwa trug einen ganzen Eimer voller Broschüren, das Behältnis war mit dem Aufkleber "Zukunft Altbau" versehen.

Die dreitägige Messe in der Donaustadt war grob in die Themen Baustoffe, Energie und Wohnen aufzuteilen, beim recht ausgedehnten Rundgang kam man an Klassikern wie dem "Ytong"-Stein ebenso vorbei wie an Innovationen, welche die Arbeit im Haushalt erleichtern – etwa dem Zentralstaubsauger.

Bio-Estrich? Auch der wurde in den Donauhallen beworben, Bio-Landwirt Max Bogenschütz aus Hüfingen freilich gab sich hintersinnig und fragte vernehmbar, ob dieser in etwa so viel "Bio" enthalte wie die heutigen Biogasanlagen.

Schöne und erstrebenswerte Welt Eigenheim – "geben tut’ s nahezu alles". Auf der Messe strahlte und funkelte vieles, dass man ein gutes Stück familiärer Zukunft aber nicht einfach mit der Tüte nach Hause trägt, wissen jene, die bei "Haus, Bau, Energie" ebenfalls präsent waren – die Kreditgeber.

Ob spezieller Baufinanzierer oder breiter aufgestelltes Bankhaus – in aller Regel schauten die Messebesucher zunächst einmal weg, um die Blicke auf die Annehmlichkeiten und "Verführungen" zu richten.

Auch die donaustädtische Gewerbeschule ließ sich einen Messe-Auftritt nicht nehmen, in der großen Bildungseinrichtung wird ja fast alles gelehrt, was thematisch mit der Messe in Verbindung zu bringen ist; Designputz, Farbe und Feng Shui sowie fachgerechtes Fliesen inklusive.

Ein italienischer Hersteller brachte ein bezahlbares Miniwindkraftwerk auf die Baar, dieses erzeugt bereits bei deutlich vernehmbarem Wind ausreichend Kraft, um ein Mittagessen zu kochen oder ein überschaubares Zimmer per Ölradiator zu durchwärmen. Vor Ort dürfte der beispielsweise im Garten aufzustellende "Winzling" im Schnitt 15 Kilowatt pro Woche liefern – nicht sehr viel, aber immerhin.

Marion Boblenz gab sich seitens der veranstaltenden Messeagentur ob des Zuspruchs "sehr zufrieden", bilanzierte jedoch zum "Energie-Samstag" einen "Männerüberschuss". "Das aber ist bei dem Thema normal", schmunzelte Boblenz, der neben ihr entspannt Zeitung lesende Agentur-Chef Peter Sauber nickte.