Schulleiter Frank Liebetanz präsentiert die neue Schulchronik mit deren Verfasserin Sibylle Dufner-Hafen. Foto: Dorer Foto: Schwarzwälder-Bote

Jubiläum: Großer Festakt an den Kaufmännischen und Hauswirtschaftlichen Schulen / Lob beim Festakt

Donaueschingen. Mit einem Festakt haben die Kaufmännischen und Hauswirtschaftlichen Schulen Donaueschingen (KHS) gestern ihr 25. Jubiläum gefeiert. Exakt am 1. August 1991 fand die Fusion zweier bislang eigenständiger Schulen statt. Das sei durchaus kein Selbstläufer gewesen, sondern ein Gestaltungsauftag, der als solcher auch angenommen wurde und sich über die Jahre bewährt habe, sagte der Schulleiter, Oberstudiendirektor Frank Liebetanz, bei der knapp dreistündigen Feier.

Die Festreden: Mit dem Hit "Applaus, Applaus" der Sportfreunde Stiller, den die KHS-Schulband trefflich intonierte, startete der Gratulationsreigen. Diverse Festredner hatten sich angekündigt. Allen voran Landrat Sven Hinterseh als Vertreter des Landkreises und damit des Schulträgers der KHS.

Hinterseh hob in seinem symbolischen Applaus zunächst die Wertschätzung für den wichtigen schulischen Standort in Donaueschingen hervor. Der Kreis nehme die Verpflichtung sehr ernst, auch im Hinblick auf die regionale Schulentwicklung. Denn anlässlich der sinkenden Schülerzahlen müsse man die Profile schärfen, so Hinterseh.

Verpflichtung – was heißt das heute?: So lautete auch das Thema von Philippe Merz in seinem wissenschaftlichen Referat. Merz ist Geschäftsführer und promovierter Dozent für berufsbegleitende Weiterbildungen. Er sprach für die Thales Akademie Freiburg. Seine Akademie gelte als eine Art Schnittstelle von Wirtschaft und philosophischer Betrachtungsweise, so Merz.

Studiendirektorin Kerstin Schmitz vom Regierungspräsidium Freiburg überbrachte die Glückwünsche und sprach den KHS ausdrücklich ein Kompliment aus: Egal, ob per E-Mail oder in persönlicher Form, an dieser Schule gelte eine echte Willkommenskultur, so Schmitz.

Natürlich war auch Donaueschingens Oberbürgermeister Erik Pauly mit von der Partie. Neben dem exponierten Ausblick von den KHS auf seine Stadt lobte Pauly die Schulen als modernes Aus- und Weiterbildungszentrum.

Lob kam auch vom Unternehmen IMS Gear mit Benedikt Lenhart als Redner: Er hob das duale System hervor. Man könne auf diese Weise von der Ausbildung bis zum Studium zum Erfolg gelangen und ernte für dieses System auch international hohe Anerkennung.

Dann trat Schulleiter Liebetanz ans Mikrofon: Die KHS verstehe sich seit seinen Anfängen als IT-Stützpunktschule. "Wir wollen die Schüler, aber auch die Selbstverantwortung und Eigenständigkeit fördern", so Liebetanz.

Eigentlich ist die Schule, auch wenn sie in den Jahrzehnten zuvor als hauswirtschaftliche und kaufmännische Schulen noch getrennte Wege ging, viel älter. Sibylle Dufner-Hafen von der KHS hatte fünf Jahre recherchiert und dabei heraus gefunden, dass die Ursprünge der kaufmännischen Schule weiter zurückliegen als bislang angenommen. Bereits am 3. November 1878 wurde eine Fortbil dungsschule für Mädchen quasi als Vorgängerin der Hauswirtschaftsschule gegründet. Im Gebäude an der Schulstraße wurden seinerzeit die Mädchen hauswirtschaftlich ausgebildet. Eine Gewerbeschule für Knaben gab es in Donaueschingen sogar schon ab 1868.

Um 1900 wurde eine Handelsabteilung angegliedert, was den eigentlichen Ursprung der Schule darstellt. Erst 1921 wurde die Handelsschule selbstständig und damit zur kaufmännischen Berufsschule. Anno 1965 wurde in der Eichendorffstraße der Neubau bezogen, wo auch heute noch die KHS ihren Sitz hat.