Der Behindertenbeauftragte Manfred Kemter (Zweiter von rechts) ist viele Stunden ehrenamtlich im Einsatz. Aufgrund des Arbeitsanfalls bemüht sich das Landratsamt nun, eine hauptamtliche Stelle für den Kreisbehindertenbeauftragten einzurichten. Foto: Falke Foto: Schwarzwälder-Bote

Thorsten Frei informiert bei Sitzung der Behindertenbeauftragten über das Bundesteilhabegesetz

Von Madlen Falke

Schwarzwald-Baar-Kreis. Was ein Ehrenamt als Behindertenbeauftragter im Schwarzwald-Baar-Kreis alles an Arbeit bedeutet, das machten die entsprechenden Akteure bei der ersten Sitzung des Behindertenbeirats in diesem Jahr klar.

Der Kreisbehindertenbeauftragte Manfred Kemter hatte zur Sitzung in der Donaueschinger Außenstelle des Landratsamtes auch den Bundestagsabgeordneten Thorsten Frei eingeladen, der zum Behindertenrecht aus Sicht der Bundespolitik und zum Bundesteilhabegesetz Neuigkeiten aus Berlin mitbrachte. "In der zweiten Jahreshälfte rechnen wir mit dem ersten Entwurf zum Thema Bundesteilhabegesetz. Dann wird es noch ein langer Weg werden, bis das Gesetz fertig und verabschiedet sein wird", erklärte Frei. Wie wichtig deshalb auch die Arbeit der Behindertenbeauftragten sei, wisse er sehr gut, denn schnell gerieten besonders im baulichen Bereich die Bedürfnisse von benachteiligten Menschen aus dem Blickfeld.

Die Beiräte, die fast vollständig bei der Sitzung erschienen waren, hatten einige Beispiele im Gepäck, bei denen deren Bedürfnisse zu wenig berücksichtigt wurden und trugen diese an den Bundestagsabgeordneten fleißig heran.

In Zahlen deutlich, was Kemter als Kreisbehindertenbeauftragter über ein Jahr hinweg leistet, wurde durch den Rückblick Kemters auf das vergangene Jahr und das erste Halbjahr 2015. 2014 leistete er mehr als 500 Arbeitsstunden ausschließlich im Ehrenamt ab. Eine Situation, die auch Sozialdezernent Jürgen Stach für über Gebühr beansprucht sieht. Deshalb will das Landratsamt das Landes-Behindertengleichstellungsgesetz auch dahingehend nutzen, um eine hauptamtliche Stelle für den Kreisbehindertenbeauftragten einzurichten. Stach wünscht sich, dass Kemter weiter an Bord bleibt und seine Tätigkeit hauptamtlich fortführt. Der Kreisbehindertenbeauftragte äußerte sich hingegen noch nicht dazu, ob dies für ihn auch so in Frage käme.

Neben Verabschiedungen, wie der von Reinhard Mündel, der nach vier Jahren sein Amt für St. Georgen niederlegt, gab Kemter bekannt, dass der Behindertenbeirat VS die Aufgabe der verstorbenen Renate Gravenstein, übernimmt. Hannelore Radeck übernimmt dabei die Rolle der Sprecherin, Harald Holzmann übernimmt die Ausschussarbeit.