Ein Dorf feiert seinen 1200. Geburtstag: Offiziell wird am Tag der Urkundenunterzeichnung mit einem Festakt an die erste urkundliche Erwähnung von Pfohren vor 1200 Jahren gedacht. Foto: Sigwart

Dorf feiert 1200-jähriges Jubiläum. Programm bietet sechs Stunden Abwechslung. Denkwürdiger Festakt.

Donaueschingen-Pfohren - Wenn Pfohren feiert, dann macht es keine halben Sachen. Und so bot das Dorf zum Auftakt des großen Jubiläumsprogramms auch alles auf, was es hat.

Sechs Stunden lang wurden die Gäste mit Programm unterhalten. Angefangen vom Festgottesdienst, den der Projektchor des Kirchenchors mit der Spatzenmesse so trefflich bereicherte, bis hin zu einem Festakt, bei dem sich mit dem Film "Pfohrener Zeitgeschichte" und dem Buch "Familienbande" auch zeigte, dass von diesem Jubiläum mehr bleibt, als nur eine große Feier. Es war ein Beweis, dass eine intakte Dorfgemeinschaft zusammen Beeindruckendes leisten kann.

Thorsten Frei erinnert sich noch gut an etliche Feste in Pfohren: "Die Feste hier sind riesig, große und von Lebensfreude geprägt", so der Bundestagsabgeordnete. Doch das ist nicht alles: "Wenn Pfohren feiert, dann ist das nie ein Fest von nur einem Verein, sondern das ganze Dorf stellt etwas auf die Beine." Für die Politik gelte es, die Rahmenbedingungen zu schaffen, dass solche Dörfer auch abseits der Feste lebenswert bleiben.

Wie schön es in Pfohren ist, weiß auch OB Erik Pauly: "Wir Donaueschinger sind stolz auf die Pfohrener und Pfohren ist mit Abstand einer der schönsten Ortsteile." 1200 Jahre wäre eine lange Zeit mit einer wechselvollen Geschichte mit vielen Höhen und Tiefen. "In den vergangenen Jahrzehnten hat sich Pfohren von einem idyllischen Bauerndorf zu einem schönen Wohn- und Lebensort entwickelt."

Während Pauly etwas länger sprach, nutzte Justizminister Guido Wolf die Zeit zum Reimen. Und mit seinem Schlussvers: "So stimmet am Ende mit mir ein, es ist eine Gnade, ein Pfohrener zu sein." eroberte er natürlich die Herzen der Pfohrener im Sturm. Und schließlich habe das schon Kaiser Maximilian erkannt, der ja quasi ein Stammgast in Pfohren war.

Einen Ausflug in diese Zeit unternahm Peter Erhart, Stiftsarchivar im Kloster St. Gallen, wo die Urkunde liegt, die Anlass für das Jubiläumsfest ist. Und Erhart hatte gute Nachrichten: "Das hat so alles seine Richtigkeit. Ich musste schon das ein oder andere Jubiläumsfest im Vorfeld zerstören." So wie beispielsweise in Überlingen, wo man zwei Jahre zu früh feiern wollte. Doch Pfohren ist definitiv 1200 Jahre alt. Mindestens. Wenn nicht sogar der älteste Ort Deutschlands. Doch dieser Beweis steht noch aus.

"Uns war es wichtig, dass wir nicht nur ein großes Fest feiern, sondern dass von unserem Jubiläum auch etwas Dauerhaftes bleibt", sagte Ortsvorsteher Gerhard Feucht. Und so haben Ernst Zimmermann mit dem Buch "Familienbande – Menschen, Häuser, Hausnamen in Pfohren" und Ralf Schneckenburger mit dem Film "Pfohrener Zeitreise" zwei Projekte gestemmt, die an dieses denkwürdige Jubiläum erinnern werden.