Die Angeklagten Niko Reith (links) und Georg Schwende nehmen einen kräftigen Schluck aus der Juniperus Quelle, und das unter den wachsamen Augen des närrischen Ortsrichters Dedelius (Wolfgang Gut). Foto: Müller Foto: Schwarzwälder-Bote

Almishofener Ortsgericht: Niko Reith und Georg Schwende können sich frei kaufen / Leviten verlesen

Von Roger Müller

Am Ende konnten sich der Landtagsabgeordnete Niko Reith und Brauerei-Geschäftsführer Georg Schwende frei kaufen, und die Anklagepunkte gegen sie wurden fallen gelassen.

Donaueschingen. Doch zuerst wurden ihnen kräftig die Leviten beim nicht ganz so ernst gemeinten Almishofener Ortsgericht gestern Abend verlesen.

Ortsrichter Dedelius (Wolfgang Gut) verlas die Anklage vor den gut über 150 Schaulustigen an der Juniperus Quelle, während die Angeklagten im Schandbrett knien mussten. Georg Schwende wurde zur Last gelegt, dass er die Verantwortung dafür trage, dass das Fass mit dem neuen Gustator Bier zu schnell leer war, und Ortsrichter Dedelius in seiner Not Schlehenlikör trinken musste. Niko Reith wurde vorgeworfen, er habe sich in letzter Zeit zu wenig sportlich betätigt und einiges an Gewicht zugelegt. Fürsprecher der Delinquenten war Bernd Wild als Dichter Joseph Victor von Scheffel. Allerdings ließ auch er sie erst nach deren Versprechen, den Anwesenden ein Fass Bier oder Wein zu spendieren, aus dem Schandbrett befreien. Zusätzlich nahmen beide noch einen kräftigen Schluck aus der Juniperusquelle.

Nach dem Ortsgericht wurde dann noch das Ehepaar Christof und Elvira Eiban aus Grüningen bei den Hans Heini Narro aufgenommen und getauft. Christof Eiban absolvierte als Mutprobe den Sprung in das kalte Quellwasser. Für musikalische Umrahmung sorgte die Kueseckelmusik, die Allmendshofer Riedböcke für das leibliche Wohl. Im Anschluss ging es im Zug zum Grünen Baum, wo die beiden Delinquenten für ihre Befreiung aus dem Schandbrett ihr Versprechen mit zahlreichen Runden Bier und Wein einlösten.