Aufmerksam verfolgen die Bürger in der Ortschaftsratsitzung die Ausführungen von Wolfgang Karrer zum Entwicklungskonzept für Hubertshofen. Foto: Rademacher Foto: Schwarzwälder-Bote

Entwicklungsprogramm: Großes Interesse an Konzept/ Bürger können 30 Prozent Zuschuss bekommen

Von Christina Rademacher

Sehr groß war das Interesse an der öffentlichen Sitzung des Ortschaftsrats Hubertshofen. Hauptthema der Sitzung war die Information über das Entwicklungsprogramm ländlicher Raum und was es für Hubertshofen bedeutet.

Donaueschingen-Hubertshofen. Hierzu soll eine Untersuchung der innerörtlichen Potenziale zur Eindämmung des Landschaftsverbrauchs stattfinden. Stadtbaumeister Heinz Bunse und Planer Wolfgang Karrer erläuterten die Einzelheiten des Projekts.

Erläutert wurden der Ablauf und die Möglichkeiten, die das Programm bietet. Dazu wird ein Entwicklungskonzept entworfen. Bunse erklärte, dass man Visionen für Hubertshofen suche und von allen Seiten Ideen und Entwicklungsvorschläge sammle.

Jeder kann Ideen und Kritik einbringen

Vor 30 Jahren gab es schon einmal ein ähnliches Projekt. Seinerzeit wurden der kleine Platz an der Kirche, der Brunnen und einige private Objekte verwirklicht. Auch heute sind wieder private und städtische Maßnahmen die Themen. Jeder soll mitmachen und Ideen und auch Kritiken anbringen. Ziel ist es laut Wolfgang Karrer, bis September mit der Erfassung fertig zu sein, da bis Oktober eventuelle Anträge gestellt werden müssen.

Schritt 1: Der erste Teil ist das örtliche Entwicklungskonzept. Hubertshofen ist ein typisches Straßendorf, das seine Entstehung einzelnen Höfen zu verdanken hat. Im Juli schaut sich Karrer alle Gebäude an und erfasst diese in Zusammenarbeit mit der Ortsverwaltung. Leerstände werden genauso erfasst wie die Gebäudenutzung.

Es werden auch Statistiken erstellt, beispielsweise über die Altersstruktur der Bevölkerung oder oder deren Wachstum. Parallel dazu findet eine Bürgerbefragung statt. Jeder Haushalt erhält einen Fragebogen über den Zustand des Gebäudes, ob saniert oder umgebaut werden soll oder ob langfristig ein Verkauf geplant ist. Die Darstellungen der Ergebnisse werden schriftlich und zeichnerisch erfolgen. Im Neubaugebiet erfolgt keine Erfassung, da im Normalfall nur Gebäude Baujahr 1945 und älter förderungsfähig sind.

Fragebögen werden anonym weitergegeben

Schritt 2: Im zweiten Plan werden dann die Entwicklungsmöglichkeiten dargestellt. Karrer lobte die Vorarbeit des Ortschaftsrats, der bereits in einer zehnseitigen Aufstellung seine Vorschläge und Ideen zu Papier gebracht hat. Dies helfe sehr. Die Ausarbeitung soll bis Mitte September fertig sein. Beispielhaft erläuterte er drei Schwerpunkte: Zunächst sei angedacht, den Bereich Schwimmbad, Mosterei, Feuerwehr als Aktionszentrum zusammenzufassen, eventuell ein kleines Museum in der Mosterei einzurichten.

Der zweite Bereich könnte die Ortsmitte als Kommunikationszentrum für jung und alt sein. Kindergarten, Bürgerhaus und vor der Kirche sind als verkehrsberuhigte Zone vorgesehen, auch ein Dorfladen oder eine Fläche für einen Verkaufswagen sind möglich. Schritt 3: Der dritte mögliche Schwerpunkt ist es, Baulücken zu schließen.

Wichtig seien die Fragebögen. Sie werden anonym weitergeben, so die Planer. Die Antworten sollten Ende des Monats vorliegen. Ziel sei, so viele Daten wie möglich zu sammeln, um ein möglichst genaues Konzept zu erstellen.

Bescheid ergeht bis Frühjahr 2017

Im privaten Bereich können Modernisierungen mit 30 Prozent bezuschusst werden. Die Umnutzung von Gebäuden – etwa alte Scheunen zu Wohnzwecken – wird mit 30 Prozent bezuschusst, höchstens mit 40 000 Euro pro Wohneinheit. Wer einen Antrag gestellt hat, bekomme im März / April 2017 Bescheid. Vorher darf nicht begonnen werden.