Eine bunt gemischte Gastronomie-Szene etabliert sich im neu gestalteten Residenzviertel als Botschafter Donaueschingens Ob sich die Bemühngen um urbane Lebensqualität rund um den Dianabrunnen gelohnt haben, wird sich erst in den Folgejahren zeigen. Foto: Filipp

Neues Leben im Traditionsgasthaus: Francesco Funaro eröffnet morgen das Jägerstüble als Ristorante Pizzeria.

Donaueschingen - Rechtzeitig zu Beginn der Tourismussaison wird in Donaueschingens gastronomischem Quartier rund um Dianabrunnen und Schützenbrücke eine Traditionsadresse das Angebot um mediterrane Küche aus Italien erweitern. Der Hüfinger Francesco Funaro setzt zusammen mit seinen Eltern Lina und Lino Furnaro mit seinem Ristorante Pizzeria im früheren Jägerstüble in direkter Nachbarschaft zu Bräustüble mit bodenständiger Küche und den Schwarzwälder Kirschtorten aus dem Café von Wolfgang Reiter südländische Akzente.

Nach dem Verkauf des Gasthauses aus dem 18. Jahrhundert mit einem historischen Gewölbekeller am Burgweg durch den Automatenaufsteller Karlheinz Fischer vor vier Jahren an eine österreichische Investorengruppe um den Küchenmeister Peter Meusburger erlebte das historische Gemäuer im rustikalen Look mit Tischen und Stühlen im Jagdhüttenstil, das vor allem für Waidmänner Treffpunkt am "Eisernen-Kreuz-Tisch" war, im Lauf der Jahre jedoch den einen oder anderen Pächterwechsel. Fischer selbst hatte das Lokal 1960 erworben, allerdings gesundheitlich nicht mehr führen können. Die Investorengruppe, die bereits über 30 Wirtshäuser aufreiht, hat in den vergangenen Jahren nach dem Kauf investiert und Kühlanlagen und Toiletten erneuert.

Der neue Pächter möchte in seinem Lokal rund 65 Plätze anbieten, dazu zählt auch die früherer Kellerbar, die künftig wieder als Restaurant genutzt werden soll. Derzeit gehen im Jägerstüble wieder die Handwerker ein und aus. Morgen soll das Traditionshaus um 18 Uhr mit einem Sektempfang eröffnet werden.

Nur einen Steinwurf entfernt liegt das seit Juli 2013 von der Familie Kuttruff geführte Traditions-Restaurant Bräustüble der Fürstenberg-Brauerei und bietet gutbürgerliche Küche als Kontrastprogramm. Allen Gasthäusern gemein ist, dass sie von der Neugestaltung des Residenzviertels als neue Flaniermeile Donaueschingens profitieren sollen. Auch das nahe Café Reiter an der Musikschule zählt hierzu. Denn dort bieten sich nach dem Bau der neuen Stützmauer Möglichkeiten zur Erweiterung der Außenstellflächen.

Ob diese realisiert wird, macht Wolfgang Reiter jedoch der weiteren Entwicklung abhängig. Zum einen sei die Fassade der Musikschule ja noch zu streichen, zum anderen ist der Umbau im Residenzviertel selbst noch nicht abgeschlossen. Auch fehle etwa noch das Geländer vor der Musikschule. Weil die Arbeiten nicht ganz so zügig von statten gehen, wie einmal geplant, möchte Reiter sich im Hinblick auf eine Nutzung heute noch nicht festlegen. Quasi als Brückenschlag der gastronomischen Vielfalt bietet sich der Weg über die Schützenbrücke an. Dort betreibt seit acht Jahren Antonio Funaro das Lokal Zum Schützen. In dieser Woche wird die Terrasse bestuhlt, um für die Sommersaison gerüstet zu sein. Auch er hofft wie viele Gastwirte im Umkreis nach zwei Jahren Baustellenlärm und erschwerten Zugängen hauptsächlich in der Hauptsaison in diesem Jahr nun wieder auf eine ganz "normale Saison".

Ihr abschließendes Urteil über die Aufwertung des Quartiers etwa auch durch die Stufen an der Brigach für Touristen wie für die Doueschinger selbst als Erholungszone steht also noch aus, zumindest in dieser Saison.