Herzstück des Rathauses ist der 200 Quadratmeter große Saal, den unter anderem die MGV-Sänger als Probenraum nutzen. Hier wird die Decke isoliert und mit Brandmeldern ausgestattet. Foto: Schwarzwälder-Bote

Startschuss: Sanierung in Allmendshofen beginnt / Bis Sommer 2017 werden 850 000 Euro investiert

Darauf haben die Allmendshofener nicht weniger als zehn Jahre hingearbeitet: Gestern begannen die Arbeiten an der Sanierung des roten Rathauses, dem Wahrzeichen des kleinen Donaueschinger Stadtteils mit seinen selbstbewussten Bürgern.

Donaueschingen (gvo). "Für uns ist das ein Festtag, heute auf den Tag genau 90 Jahre nach der Einweihung mit der Sanierung beginnen zu können", sagte Stadtrat Franz Wild, der sich als Allmendshofener schon lange für dieses Projekt einsetzt.

Dass er mit seiner Forderung nicht überzogen hat, sieht man bei genauerem Hinsehen schnell. Risse in der Fassade, bröckelnder Putz und Toiletten, die schon längst nicht mehr dem Standard eines halbwegs öffentlichen Gebäudes entsprechen. Nicht weniger als 30 Jahre sind seit der letzten Sanierung vergangen, bei der offensichtlich auch nur das Nötigste zum Erhalt des Gebäudes gemacht worden war.

Auch OB Erik Pauly zeigte sich gestern froh darüber, dass es nach der langen Wartezeit jetzt losgehe. Architekt Alexander Schmid machte nochmals deutlich, dass es bei den jetzigen Arbeiten keine Generalsanierung geben werde. "Die Räume, die von Vereinen genutzt werden, wurden von diesen teils schon selbst saniert. Wir sanieren nun Gebäudehülle und Dach, lassen eine Zentralheizung einbauen, die künftig alle Räume beheizen wird, erneuern die Stromleitungen und bauen neue Sanitärräume. Und zum Schluss erhält das Gebäude wieder einen roten Anstrich", meinte Schmid.

Da das Gebäude unter Denkmalschutz steht, bleibt vieles so erhalten wie es ist. Isolierungen sind nur unter den Dachziegeln und an Zimmer- und Kellerdecken möglich. Historische Fenster bleiben und werden durch Vorfenster ergänzt.

Keine Rettungstreppe an der Außenmauer erlaubt

Für den Brandschutz bedeutet der Denkmalschutz besondere Aufwendungen. So darf beispielsweise keine Rettungstreppe an der Außenmauer angebracht werden. "Im Brandfall wird das Treppenhaus künftig so belüftet, dass man es noch nutzen kann", sagt Schmid. Doch manchmal hilft auch der größte Denkmalschutz-Wille nicht. So erhält das Dach eine neue Eindeckung, weil die alten Ziegelformen nicht mehr gebrannt werden.

Die Vereine, die das ehemalige Rathaus als Vereinsdomizil nutzen, werden über jede neue Bauphase per E-Mail-Verteiler von der Stadtverwaltung informiert. So wird auch der große Saal einige Zeit nicht genutzt werden können. Dort wird die Decke isoliert und brandschutztechnisch mit Rauchmeldern und Notlicht aufgerüstet.

Der Zeitplan für die Sanierung des Allmendshofener Rathauses sieht vor, dass, je nach Witterung, die Außensanierung noch dieses Jahr fertiggestellt wird. Nach Dreikönig soll es im Gebäude weiter gehen. "Wir rechnen damit, dass die Arbeiten bis zum Sommer erledigt sind", ist Stadtbaumeister Bunse zuversichtlich. Dieses Jahr stehen 350 000 Euro, im nächsten Jahr 500 000 Euro im Haushalt für die Sanierung bereit.