Neben der Stadtkirche und dem Schloss ist natürlich die komplett sanierte Donauquelle der Hauptanziehungspunkt an den Festtagen. Foto: Krickl/Jakober/Müller

Donaueschingen stößt auf das fertig sanierte Wahrzeichen an. Furtwanger Wasser in 'Eschinger Quelle.

Donaueschingen - Baustelle fertig, Schlüsselübergabe: Das ist so üblich. Doch meist gibt es auch eine Tür oder Ähnliches, auch wenn der symbolische Schlüssel dann doch selten passt. Doch die Donauquelle hat keine Tür und doch irgendetwas braucht es doch, um die Schlüsselübergabe zu verbildlichen, können.

Steinmetz Eduard Schnell, verantwortlich für die Tierkreiszeichen der Quelle, fertigte ein 13. Exemplar an. "Und da unser OB die Probleme im Gemeinderat wie ein Stier bei den Hörnern packt und außerdem noch vom Sternzeichen Stier ist haben wir uns dafür entschieden", erklärt Stadtbaumeister Heinz Bunse.

Hält das Wetter oder hält es nicht?

Hält das Wetter oder hält es nicht: Bis eine halbe Stunde vor dem Festakt hatte Lina Mell das Wetterradar fest im Blick. Die Frage: Wird der Festakt an der Donauquelle stattfinden oder muss die geladene Gesellschaft dann doch in die Stadtkirche. Mit den letzten Regentropfen wurde dann doch an der Quelle aufgebaut und tatsächlich: Das Wetter machte mit, wenigstens zum Festakt. Nachmittags fegte allerdings ein heftiges Gewitter das Fest leer, bevor es zum Abend wieder voller wurde – bis zum nächsten Gewitter.

Wo ist der Ursprung der Donauquelle? Thorsten Frei ist weiß es. Wenn's der Kaiser sagt, dann ist es so. Die Rede ist ausnahmsweise nicht von Bürgermeister Bernhard Kaiser, sondern vom römischen Kaiser Tiberius. "Wenn Tiberius 15 vor Christus hier die Donauquelle gesagt hat, dass hier die Donauquelle ist, und er dann auch noch römischer Kaiser geworden ist, dann ist hier auch die Donauquelle." Manchmal kann alles so einfach sein. Wenn da nicht die Furtwanger und ihr närrischer Besuch wären.

Schon während der drei Jahre Sanierung hatte sich einige im Rathaus gefragt: Was ist mit den Furtwangern los? Warum gibt es keinen Streich? Haben die Furtwanger gar den Quellen-Streit ad acta gelegt? Doch den Festakt konnten sich die Stadt, in der die Breg entspringt, nicht entgehen lassen. Das war spätestens klar, als der Furtwanger Narrenmarsch die Rede von Stadtbaumeister Heinz Bunse untermalte. Eilig wurde für Ruhe gesorgt, die Furtwanger Abordnung musste warten, bis der offizielle Teil zu Ende war.

Dann aber durfte Roland Wehrle und seine Abordnung das "Original Furtwanger Donauquellwasser" doch noch in die Donauquelle schütten.

Es ist die Verbindung, in der die Städtepartnerschaft mit Vác im wahrsten Sinne des Wortes gelebt wird. Die Rede ist von Angelika Furucz und Dirk Müller. Die beiden lernten sich auf dem Donaueschinger Rathaus kennen. Mittlerweile sind sie verheiratet und haben ein gemeinsames Kind. Und was wäre schöner, als den kleinen Benedict beim Donauquellenfest taufen zu lassen. Und so wurde nicht nur beim Festakt die Verbundenheit mit den Donauanrainerstaaten betont, sondern auch am Nachmittag in der Stadtkirche durch die Taufe des ersten echten Donaueschingen-Vac-Sprößlings.