Es einer der Höhepunkt des Kinderballs, wenn die Hansel ihre Gutsle auf der Bühne der Donauhallen verteilen. Fotos: R. Müller Foto: Schwarzwälder-Bote

Fasnet: Strählen und Kuttle-Essen im "Hirschen" / Kleine Narren feiern groß ihren Kinderball

Der Leerstand in der Innenstadt, in Allmendshofen die Bregbrücke und das Rathaus und die Verkehrspolitik: Die Kommunalpolitik hat für das traditionelle Kuttle-Essen im Hirschen wieder reichlich Themen geliefert.

Donaueschingen (jak/rom). Die konnten die Hansel, aber auch die Jungfere und die Belzä Buabä für ihre Fasnetssprüchle und Gesangseinlagen verwenden. Mit viel "Witz und Schwung" wurde die Wahrheit über Eschinger Geschichten enthüllt, die sich in den vergangenen zwölf Monaten zugetragen haben sollen, zum Beispiel "nur noch Geschäfte für Hörgeräte und Brillen – die Donaueschinger müssen ja ein blindes und taubes Völklein sein". Positiv wurde allerdings vermerkt, dass bei so viel Sehhilfen der Gemeinderat auch endlich mal den Durchblick bekommen könnte. Ja, den Narren gelingt es sogar, in den mageren Stadtfinanzen etwas Positives zu entdecken – es sei schon kein Geld mehr da, mit dem der Stadtbaumeister Heinz Bunse etwas bauen könne. Guido Wolf und Thorsten Frei bekamen als gescheitertes Landtagswahlkampf-Duo ihr Fett weg. Und eine Verkehrsberuhigung in der Karlstraße könne man sich sowieso schenken, wenn die meisten Geschäfte leer stünden.

Jungfere verkünden eigene Sicht der Dinge

Auch die Jungfere – höchst lebendig und mit viel Lust an der Fasnet – verkündeten bei "Was geht uns das an?" ihre ganz eigene Sicht auf die Dinge. Beim Gaudimusik-Obed wurden sie von manch einem vermisst. Das soll sich ändern und so forderten sie eine "Frauenquote" für die Eschinger Kneipenfasnet. Ihre Themen reichten von der Bregbrücke und der "kleinsten Demo der Welt" bis hin zum Aufener Kirchlein.

Das Finale der Donaueschinger Saalfastnacht gehört den Kindern: Am gestrigen Dienstag wuselte es wieder nur so von den Jungnarren, die ihren persönlichen Ball in den Donauhallen feiern durften. Ein straffes Programm hatten sich die Verantwortlichen des Frohsinns ausgedacht, erstmalig zeichnete Ljerka Dörrle verantwortlich für den Kinderball. Und man darf sagen, dass sie ihre Premiere bestanden hat.

Nach dem Einmarsch der Hansel ging es rund auf der Bühne. Zu den Fasnetliedle gab es einen wahren Gutsle-Regen, die Kinder sammelten, was das Zeug hielt. Dennoch konnte der ein oder andere Jungnarr ans Mikrofon geholt werden und selber einen Fastnachtsreim aufsagen. Die Kindertrachtengruppe des Frohsinns ließ es sich nicht nehmen, vor großem Volk einen Tanz auf das Parkett zu legen, ihr folgte mit der ersten von zwei Gruppen die Tanzschule Martina Dancker.

Dann begann das Schaulaufen des Narrensamens, es ging zur Kostümprämierung. Unter den Blicken des Narrenrats wurden unter 70 Bewerbern die zehn besten Kostüme prämiert. Gewonnen hat die kleine Samira aus Donaueschingen, sie war die wohl süßeste Hexe des Balls.

Weiter ging es mit dem nächsten Auftritt der zweiten Gruppe der Tanzschule Dancker. Kinderschminken, Tanzspiele und toben auf der Bühne rundeten einen erfolgreichen Kinderball ab. Bei so viel Kurzweil hatten die Erziehungsberechtigten im Saal dann auch Zeit, die Füße auszustrecken und das eine oder andere Getränk zu genießen.