Zum neuen Stammtisch der Vác-Ungarnfreunde haben sich 25 Mitglieder und Gäste eingefunden. Foto: Naiemi Foto: Schwarzwälder-Bote

Stammtisch: Ungarnfreunde auf dem Weg in die Zukunft

Donaueschingen.

Nach einer Zeit der drohenden Auflösung des Freundeskreises Vác und der Neuausrichtung des Vereins im Oktober zeigt sich, dass die ersten Schritte in die neue Richtung von Erfolg gekrönt sind.

Der neu eingerichtete Stammtisch jeden ersten Mon

tag des Monats wird sehr gut angenommen. Die Auflösung ist vom Tisch. Dass immer noch niemand für die Posten des Vorsitzenden und des Kassierers gefunden wurden, sei zwar enttäuschend, doch man sehe das gelassen, erklären Andreas Heidinger und Ernst Zimmermann. Seitens der Satzung bestünde kein Zeitdruck.

Der Verein will sich öffnen, sowohl ungarischen und ungarisch-stämmigen Bürgern aus Donaueschingen als auch anderen Freundeskreisen gegenüber, und hat hierfür schon aktiv Kontakte in alle Richtungen geknüpft. Genauso wie der erste Stammtisch am 3. November war der zweite Stammtisch am vergangenen Montag mehr als gut besucht. Es hatten sich auch Ungarnfreunde aus Tuttlingen zum Austausch im Gasthaus Hirschen eingefunden. Die Stammtischrunden gab es schon früher, sie waren jedoch eingeschlafen. Sie sollen künftig mit Dia- und Vortragsabenden über Land und Leute lebendiger gestaltet werden, Filmabende sind ein weiterer positiver Denkansatz.

Dass das Interesse am Jugendaustausch eingeschlafen sein soll, verneinen Heidinger und Zimmermann. Von Vác aus sei das Interesse daran sogar größer als von deutscher Seite aus. Dass vom Fürstenberg-Gymnasium aus der Schüleraustausch dieses Jahr nicht stattfand, war dem Tod eines der Schüler geschuldet. Ins Angebot des Vereins sollen wieder Reisen nach Ungarn aufgenommen werden. Diese hätten sich früher großer Beliebtheit erfreut.

Große Politik und das menschliche Miteinander in den Vereinen seien zwei ganz verschiedene Dinge, erklärte Ernst Zimmermann im Hinblick auf die politischen Gesinnungen in Ungarn. In all den Jahren hätten Vereinsmitglieder und Schüler nur pure Gastfreundschaft und Offenheit erlebt, ergänzt Andreas Heidinger.

Verneint werden kontroverse Diskussionen nicht. "Wir sehen unsere Freundschaft als Aufgabe und Chance, an Sichtweisen und Perspektiven zu arbeiten." Davon abgesehen sind sich stellvertretender Vorsitzender und Schriftführer einig, dass der Verein auf einem guten Weg ist.

Vàc liegt rund 1100 Kilometer entfernt, hat etwa 36 000 Einwohner und ist seit 1993 Partnerstadt von Donaueschingen.