Die Elefanten des Zirkus Krone sind das Aushängeschild für das Unternehmen. Wenn sie nicht in der Manege stehen, sind sie in großen Zelten untergebracht und werden in extra großen Anhängern von Standort zu Standort gefahren. Foto: Falke

Europas größter Zirkus gastiert bis Sonntag. Tierschützer mahnen Wildtierhaltung an.

Donaueschingen - Auf der einen Seite Menschen mit staunenden Gesichtern, die sich in den Bann der Zirkuswelt ziehen lassen, auf der anderen Seite mahnende Tierschutz-Demonstranten mit ernsten Gesichtern, die sich vor dem großen Zelt postiert haben.

Das Thema Zirkus polarisiert – nach wie vor schafft es der Münchner Zirkus Krone Besucherzahlen von rund 30 000 Menschen an den großen Spielstätten zu erreichen, Tierschützer hingegen machen immer wieder mobil, um ihre Ablehnung gegenüber Wildtierhaltung zum Ausdruck zu bringen.

Mit Plakaten soll Aufmerksamkeit geweckt werden

Auch am Abend der großen Premiere in Donaueschingen machte sich Thomas Mosmann, Landesvorsitzender der Tierschutzallianz aus Tuttlingen gemeinsam mit vier Mitstreitern auf den Weg in die Donaustadt – mit Plakaten wollen sie Aufmerksamkeit erreichen. "Es geht uns vor allem um die Transporte und allgemein gegen die Wildtierhaltung in Zirkussen", erklärt Mosmann. Weiter behauptet er, dass Elefanten bei dem großen Zirkus nachts angekettet würden – das habe er in Videos auf der Internetplattform Youtube gesehen. Selbst ein Bild hat er sich davon noch nicht gemacht.

Susanne Matzenau, Pressesprecherin des Circus Krone, sieht durch die Tierrechtler einen ganzen Berufsstand diffamiert: "Wir zeigen gerne, was wir auch für den Tierschutz tun. Jeder kann sich von unserer Tierhaltung selbst ein Bild machen", erklärt sie. Die Voraussetzungen für einen erfolgreichen Zirkus würden in der Abwechslung liegen. "Das Publikum will eine runde, bunte Mischung sehen. Dazu gehören nach wie vor auch exotische Tiere", so die Pressesprecherin weiter.

Während des Programms entfaltet Manegenzauber seine volle Wirkung

Im riesigen Zirkuszelt selbst bleibt während des Programms das Thema Tierschutz außen vor. Dort lösen die 22 gleichzeitig sitzenden Tiger und Löwen von Star-Dompteur Martin Lacey jr. Begeisterung aus. Atemberaubende Akrobatiknummer, wie die von Crazy Wilson, der auf einem riesigen sich drehenden Motorrad Saltos schlägt oder die fliegenden Artisten von der Gruppe Flying Zuniga. Das Krone-Ballett und das Clown Trio Tonito, Fumagalli und Daris beweisen, dass Zirkus mehr kann, als nur Tiere zu präsentieren. Am Schluss aber wird das Thema Tierschutz wieder präsent: Da werden die heimgehenden Gästen von den Stars aus der Manege abgefangen, um mit ihrer Unterschrift ihre in Sachen Tierschutz Solidarität gegenüber dem Zirkus unter Beweis zu stellen. Scheint so, als ob der Zirkus dann doch jede Unterstützung gebrauchen kann.

Seite 2: Der Zirkus in Zahlen

Der Circus Krone ist der größte Zirkus Europas. 400 Menschen sind bei dem Münchner Unternehmen angestellt. Der Zirkus hat 200 Tiere. Der Krone-Zoo ist täglich ab 10 Uhr geöffnet.