In Dobel ist Ende März die Volksbank überfallen worden. Der Täter ist mittlerweile offenbar geschnappt. Foto: Gegenheimer

Polizei riegelt Ortschaft ab. Hubschrauber im Einsatz. Täter noch auf der Flucht.

Dobel - Schock zu Mittag: Gegen 12.30 Uhr ist am Montag die Volksbankfiliale in Dobel überfallen worden.

Wie die Pressestelle der Polizeidirektion am Nachmittag mitteilte, betrat der Täter mit einer Pistole  den Schalterraum und forderte die drei Angestellten in englischer Sprache auf, Geld auszuhändigen. Nachdem ihm Bargeld übergeben worden war, sperrte er die Mitarbeiter in die Toilette und flüchtete. Vermutlich stieg der Mann im Bereich der Grundschule in einen dunklen Kleinwagen und machte sich in Richtung Neusatzer Straße und Brunnenstraße davon.

Der Täter wird  so beschrieben: etwa 28 bis 35 Jahre alt, 1,80 bis 1,85  Meter groß, schlank, schulterlange dunkle Haare (eventuell Perücke), südländisches Aussehen, dunkler Teint. Er trug einen Kinnbart. Bekleidet war der Bankräuber   mit einer dunklen Jacke, blauen Jeans, schwarzen Handschuhen und schwarzen Turnschuhen mit weißem Nike-Emblem. Der Täter  hatte eine dunkle Umhängetasche dabei.

Mit Blaulicht unterwegs

Vor Ort spielte sich das Ganze so ab: Gegen 13 Uhr sind Polizeifahrzeuge in und um Dobel unterwegs. Sie stehen an Ausfallstraßen in Straubenhardt, in Neuenbürg-Dennach, fahren über die Dobler Waldparkplätze wie die Horntannhalde und mit Blaulicht durch die Seitenstraßen.

Wie der genaue Tathergang war, was erbeutet wurde, darüber gibt die Polizei keine Auskunft. "Ja, die Bank wurde überfallen. Aus polizeitaktischen Gründen kann ich nicht mehr sagen als: Die Fahndung läuft, es wird alles getan", erklärt Uwe Beyer vom Polizeiposten Bad Herrenalb.

Er und seine Kollegen vernehmen die Bankmitarbeiter  sowie eine weitere Person, wahrscheinlich eine Augenzeugin. Die Bankangestellten sehen angegriffen, aber ruhig aus. Sie sind unverletzt. Nein, der Zeitung möchten sie keine Auskünfte geben. Als die Kriminalpolizei aus Calw eintrifft, werden sie von diesen fürsorglich gefragt: "Geht es Ihnen gut?"

Der Eingangsbereich des Tatorts selbst, der Bankfiliale, ist mit rot-weißem Absperrband abgeriegelt.

Gegen 13.10 Uhr: Mitarbeiter der Spurensicherung in weißen Tatort-Schutzanzügen kommen an. Auch die Mitarbeiter des Polizeipostens Bad Herrenalb tragen Gummihandschuhe, achten auf jedes Detail rund um den Tatort, welches Hinweise geben könnte.

Schusssichere Westen

Immer neue Polizeifahrzeuge erreichen den Ort, Kripomitarbeiter in schusssicheren Westen stehen zusammen, besprechen den weiteren Vorgang, Funksprüche gehen hin und her.

Gegen 13.30 Uhr: Die Leute im Bereich der Bankfiliale im Dobler Ortszentrum haben nicht viel mitbekommen von dem Ereignis. Schüler, die aus den ankommenden Schulbussen steigen, schauen aber gleich neugierig herüber. Ein Dobler, der vorbeikommt, macht auf den kreisenden Hubschrauber aufmerksam. Jemand erzählt, der einzelne Täter habe keine Maske getragen und sei weggerannt, es würde nach einem schwarzen Kleinwagen gesucht. Die Polizei bestätigt das nicht. Einige Frauen sitzen 100 Meter entfernt auf der Bank vor einem Haus in der Sonne und fragen erstaunt: "Was ist da drüben denn vorgefallen?"

Bürgermeister Christoph Schaack und Hauptamtsleiterin Sylvia Wacker haben die Information schon erhalten, kommen vom Rathaus hoch. Dann nutzen sie ihre Mittagspause produktiv und holen Schaacks Auto: "Wir fahren jetzt die Waldwege rund um den Ort ab. Vielleicht sehen wir ja einen kleinen PKW wie den gesuchten mit der flüchtigen Person."