In Dobel sollen Betreuungsmöglichkeiten für Kinder geschaffen werden. Dafür engagieren sich Bürgermeister Christoph Schaack (links), Hauptamtsleiter Egbert Lacroix und Silvia Murphy vom Landratsamt (rechts) mit den Tagesmüttern Bettina Weber, Perihan Dayan und Tanja Auerswald (Mitte von links). Vorne sind die Kinder Loreen, Marlene, Lorenz, Anton, Josie, Fynn, Luise und Hendrik (von links) zu sehen. Foto: Gegenheimer Foto: Schwarzwälder-Bote

Soziales: In Dobel kümmern sich auch Tagesmütter um Kinder/ Gerade für Alleinerziehende interessant

Von Winnie Gegenheimer

Einen strukturierten Tagesablauf, starke Nerven und eine Portion Gelassenheit sind einige Eigenschaften, die eine Tagesmutter mitbringen sollte.

Dobel. Welches Potenzial in Dobel vorhanden ist, zeigten die drei ansässigen Frauen Bettina Weber, Perihan Dayan und Tanja Auerswald gemeinsam mit Silvia Murphy, Fachdienst Kindertagespflege des Landratsamtes Calw. Die Gemeinde Dobel hilft dabei, diese zweite Säule der Kinderbetreuung besser ins Licht der Öffentlichkeit zu rücken.

"Wir haben viele junge Familien, die das Angebot teilweise kaum kennen", sagt Bürgermeister Christoph Schaack. Er verweist gemeinsam mit Hauptamtsleiter Egbert Lacroix auf die Homepage der Gemeinde, über die ab Ende des Monats ausführ-liche Infos zum Thema abrufbar sind. Zumal die Gemeinde Dobel Eltern einen Zuschuss zu dieser Betreuungsform zahlt.

"Der Beruf der Tagesmutter ist bundesweit anerkannt, die Qualifizierung dazu zertifiziert", erläutert Murphy. "Wir begleiten die Tagesmütter jederzeit. Sie besuchen jährlich Fortbildungen", fügt sie hinzu. "Wir absolvieren auch alle zwei Jahre wieder einen Erste Hilfe-Kurs", erklärt Perihan Dayan. Die Mutter von vier größeren Kindern hat in Ettlingen bereits Tageskinder betreut. Auch Babys sowie ein Kind mit Behinderungen. Seit eineinhalb Jahren lebt sie in Dobel, hat jetzt auch hier die – immer auch auf das Haus bezogene – Pflegeerlaubnis und kann ab sofort Tagespflegekinder aufnehmen.

Keine Konkurrenz zu anderen Einrichtungen

Beraterin Murphy legt Wert darauf, dass die Betreuung durch eine Tagesmutter nicht in Konkurrenz steht zu Kindergarten oder Kindertageseinrichtung: "Es kann eine Alternative für ganz Kleine in familiärer und behüteter Atmosphäre sein. Zudem ist die Betreuung flexibler. Gerade für Schichtarbeitende und Alleinerziehende interessant."

Dem stimmt Tanja Auerswald zu. Seit Herbst 2014 hat die ausgebildete Sozialpädagogin neben ihren beiden eigenen auch Tageskinder. Die kommen teilweise ergänzend zum Kindergartenangebot an den Nachmittagen. Die Gestaltung der Verträge zwischen Eltern und Tagesmüttern ist äußerst flexibel, beschreibt Bettina Weber, gelernte Erzieherin, die seit gut zwei Jahren Tageskinder aufnimmt. Teilweise bis in die Abendstunden, nach Bedarf auch einmal über Nacht.

Dabei sind auch Kinder aus Nachbargemeinden. Die früh-kindliche Förderung gehört für die Tagesmütter selbstver-ständlich dazu, der Transport im Auto oder Ausflüge ins Schwimmbad können explizit vereinbart werden, ebenso wie das Kostgeld für die Mahlzeiten. "Selbst Eltern von Schulkindern können das Angebot nutzen", ergänzt Beraterin Murphy. "Bei uns im Landkreis sind dies immerhin 30 Prozent der Tageskinder", so Murphy.

Alle drei Dobler Tagesmütter können noch Kinder aufnehmen. "Bei wem wer am besten passt, ergibt sich im Gespräch", sind sie sich einig. Infos erhalten interessierte Eltern – oder auch künftige Kolleginnen – bei einer Infoveranstaltung der Gemeinde gemeinsam mit dem Landrats-amt und den Tagesmüttern am Montag, 25. Juli, ab 19.30 Uhr im Kurhaus.