Kinder lernen Verhaltenskodex kennen / Umgang mit Pfeil und Bogen
Von Winnie Gegenheimer
Dobel. Dass Samurai im alten Japan nicht einfach Krieger waren, sondern dass sie einen Ehrenkodex mit wichtigen Tugenden wie Aufrichtigkeit, Ehre und Treue hatten – das erfuhren die Dobler Ferien-programmkinder zuallererst von Thomas Hübner und seiner Assistentin Jasmin Kopp.
Mit erfahrenen Heijan Dojo Karate-Trainern beim TSV Dobel ging es an diesem Tag in der Turnhalle darum, die Kinder Grundlagen des Karate und der waffenlosen Selbstverteidigung schnuppern zu lassen. Torben, Pascal, Lena und die anderen waren konzentriert dabei – denn Respekt und Autorität sind ebenfalls wichtig bei den Samurai. "Stopp, aufhören – ich mag das nicht!" – eine der Strategien, die auch die Grund-schüler anwenden können, stets mit "Rei", also Höflichkeit, verbunden. "Immer erst Nein sagen", betonte Hübner, der ausgebildeter Karatelehrer ist.
AltjapanischesGedankengut
Und: "Nie einfach schlagen. Ein Samurai verwendet beim Schwertkampf immer erst die stumpfe Seite der Klinge, um dem Gegner die Gelegenheit zu geben, sein Verhalten nochmals zu überdenken", beeindruckte er die Mädchen und Jungs mit altjapanischen Gedankengut. Diszipliniert ging es dann auch ans Bogenschießen: "Die Samurai sind natürlich auch geritten und haben mit dem Bogen geschossen." Den Bogen als Freund sorgfältig behandeln, war erste Devise, und entsprechend ehrfürchtig wurden die Holzbögen samt gefiederter Pfeile – keine Kleinkinderpfeile, sondern mit echter Spitze – begutachtet. Ehe konzentriert die Sehne gespannt, der Pfeil aufgelegt, die Leitfeder positioniert und die Zielscheibe anvisiert werden konnte. Dass Bogenschießen gar nicht so einfach ist, und es vielmehr ein echtes Erfolgserlebnis ist, wenn ein Pfeil tatsächlich in der Scheibe stecken bleibt – wenn auch nicht gleich in der Mitte! – das erkannten auch die jungen Bogenschützen. Aber auch, dass es bei guter Anleitung und Übung Spaß machen kann.
