Im Jahr 2011 gab es einen Probelauf zur "Jugend-Energie-Akademie" auf dem Dobel. Hierbei ging es auch ums Kochen mit Sonnenenergie: Projektleiter Thomas Weis (rechts) erklärte Calmbacher Realschülern die Funktionsweise des Solarkochers.                                     Foto: Archiv Foto: Schwarzwälder-Bote

Startschuss für die Dobler "Junior-Energie-Akademie"

(mak). Der erste Bürgermeister-Stellvertreter heißt Bernhard Kraft. Dies stand nach einer geheimen Abstimmung fest. Im ersten Wahlgang war die absolute Mehrheit notwendig – bei sechs Stimmen für Kraft (Pro Dobel) und fünf für Bernd Bischoff (Freie unabhängige Dobler) musste deshalb nochmals abgestimmt werden. Wobei sich das Ergebnis nicht änderte. Thomas Mangler (Freie unabhängige Dobler) und Reimund Ruff (Pro Dobel) kündigten vor der Wahl an, sich der Stimme zu enthalten, da sie Bürgermeisterkandidaten seien. Jeweils sechs Räte der beiden Gruppierungen und Bürgermeister Wolfgang Krieg stimmten ab. Das Gremium votierte für Bernd Bischoff als zweiten Bürgermeister-Stellvertreter.

Mitglieder des Verwaltungs- und Fremdenverkehrsausschusses sind: Martina Böttinger, Roy Kieferle, Bernhard Kraft, Sabine Nobel, Antje Mieves und Bärbel Schöffler. Technischer Ausschuss: Reimund Ruff, Lothar König, Markus Treiber, Bernd Bischoff, Thomas Mangler und Jochen Neubauer. Gemeinsamer Ausschuss der Verwaltungsgemeinschaft: Bernhard Kraft, Bärbel Schöffler, Thomas Mangler. Zweckverband Mannenbach-Wasserversorgung: Lothar König und Bernd Bischoff.

Von Markus Kugel

Dobel. Das war ein Einstand nach Maß. Bis kurz vor halb elf tagte der Dobler Gemeinderat am Mittwochabend. Dann folgte noch ein nicht öffentlicher Teil. Das neu zusammengesetzte Gremium legte mehrheitlich fest, wie es mit der "Junior-Energie-Akademie" weitergehen soll.

Als Erstes steht die Umwandlung des Fördervereins Jugendbus in einen Förderverein "Junior-Energie-Akademie" an. Dieser stellt dann fest, ob der rote Doppeldecker, der auf dem Bauhof-Areal steht, sich als Klassenzimmer eignet. Was freilich mit den Kosten zusammenhängt. Der dritte Schritt ist, eine Planungsstudie fürs Außengelände zu entwickeln.

Hans-Michael Rappold aus Bad Herrenalb, der sich ehrenamtlich engagiert, stellte das Geplante vor. Wobei dieser bereits, wie Bürgermeister Wolfgang Krieg sagte, bei einer kleinen Klausurtagung am Samstag die Gemeinderäte informierte.

Es ging also um den Realisierungsvorschlag für die dauerhafte Einrichtung einer "Junior-Energie-Akademie". Weltweit werde nach Alternativen gesucht, um die Energieerzeugung fürs 21. Jahrhundert sicherzustellen und von fossilen Brennstoffen unabhängig zu werden. Man brauche Menschen, die sich dieser Herausforderung stellten. Kindern und Jugendlichen will man einen guten Start in die Zukunft geben.

Das Konzept der Akademie sieht vor, in einem "Outdoor-Klassenzimmer" ein Experimentierfeld für Energieerzeugung und -effizienz anzubieten. Miteinander und voneinander spielend lernen ist angesagt sowie Zusammenarbeit in Teams. Geplant ist, auf einem Freigelände Technologie-Blöcke (Hütten) zu platzieren – beispielsweise für Wind- und Solarenergie oder Wasserkraft. In entsprechenden Räumlichkeiten ist Gruppenarbeit vorgesehen.

Die Akademie soll mit Partnern realisiert werden. Das heißt: die Gemeinde mit Vertretern der öffentlichen Hand, Industrie und Handwerk, Schulen sowie Universitäten. Wobei freilich interessierte Dobler willkommen sind.

Es werden etliche Chancen für die Gemeinde gesehen. So die Förderung des Tourismus.

Das Interesse an der Idee und Umsetzung sei sehr groß, stellte Rappold fest. Unterstützung gebe es mit Exponaten und Sachmitteln, Schulungen, einer Ausstattung des Outdoor-Klassenzimmers und Spenden. Franz Untersteller, Minister für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft, werde die Schirmherrschaft "für dieses vorbildliche Projekt" übernehmen. Als Beiträge von Partnern wurde aufgeführt: Erdgas Südwest: Demonstrationsmodell Biogasanlage, Schulungsinhalte; Fischertechnik: Experimentierbaukästen; Kosmos: Experimentierkästen nach Alter.

Ein Beirat – bestehend aus Industriepartnern, Handwerkskammer, IHK, Landkreis, Gemeinde Dobel, Wissenschaft – soll das Konzept, Aufgabenverteilung und Realisierung abstimmen. Geplant ist, dass Mitglieder Themenkreise übernehmen wie Implementierung und das Organisieren von Workshops. Jedes Mitglied soll Zugang erhalten zu einer eigenen "Sponsors Corner" als Vermarktungsplattform (Dauerausstellung). Angedacht ist die Gründung einer gemeinnützigen GmbH als dauerhafte Betreiberin der Akademie.

Als Standort könnten das ’Areal hinter dem Kindergarten, das Hudelmaiergelände oder die Alte Turnhalle/Spielplatz in Frage kommen. Während die Mehrheit des Gremiums dem Vorhaben aufgeschlossen gegenübersteht, meinte Bernd Bischoff, vieles sei wünschenswert. So schön auch alles klinge – man könne sich die Akademie schlicht nicht leisten. Der verrostete Jugendbus sei im Übrigen denkbar ungeeignet.

Auf Nachhaken von Thomas Mangler sagte Schultes Wolfgang Krieg, dass Spenden in einer Größenordnung von etwa 20 000 bis 25 000 Euro vorlägen.