"Ast fällt!" – in luftiger Höhe werden Gefahr bringende Baumteile aus dem Hubsteiger heraus abgesägt. Foto: Schwarzwälder-Bote

Pflegemaßnahmen: Mächtige alte Buchen zurückgesägt

Von Winnie Gegenheimer

Bad Herrenalb-Zieflensberg. Einen nicht alltäglichen Einsatz im Auftrag der Forstverwaltung führte dieser Tage die Firma Peter Könözsi aus Pforzheim unmittelbar oberhalb der Wohnbebauung im Ortsteil Zieflensberg im Oberen Gaistal durch.

Über einen Hubsteiger wurden einige mächtige alte Buchen so zurückgesägt, dass keine weitere Gefahr des Herunterbrechens von Ästen oder Teilen der Stämme mehr möglich ist.

Forstdirektor Michael Conrad, Leiter des Forststütz-punktes Calmbach, der gemeinsam mit Revierförster Felix Kienzle und Virginia Lorek von der Abteilung Waldwirtschaft des Landratsamtes Calw vor Ort war, erläuterte: Diese arbeits- und kostenintensive Maßnahme wurde durchgeführt, weil die bis zu 250 Jahre alten Bäume zwar geschädigt seien – bei manchen fehlt der Kern bereits vollkommen –, aber aus ökologischer Sicht sehr wertvoll sind. So lebten in den unter-schiedlichen Feuchtigkeitszonen im Innern der Bäume zahlreiche Käferarten und Pilze, die Äste seien Tagesquartier für Fledermäuse.

Diese Äste wurden nun auf zehn bis zwölf Metern Höhe abgesägt, sodass die Bäume nicht mehr austreiben. Die Schnittflächen wurden waag-recht gesetzt und mit Brettern versiegelt, damit der weitere Verfall nicht zu schnell vonstatten geht. Damit ist sowohl dem Artenschutz als auch der Verkehrssicherheit Rechnung getragen, der weitere Zerfall der alten Buchen kann auf natürliche Weise geschehen.