Tony Marshall hat eine treue Fangemeinde. Foto: Zoller Foto: Schwarzwälder-Bote

30 Jahre Prädikat Heilklimatischer Kurort gefeiert / Tony Marshall begeistert Publikum / Alt-Schultes erzählt

Von Sabine Zoller

Dobel. Vor 30 Jahren erhielt Dobel das Prädikat Heilklimatischer Kurort – zeitgleich wurde das neue Kurhaus eröffnet. Das "Doppeljubiläum" würdigte man mit dem beliebten Schlagerstar Tony Marshall, der Publikum samt Ehrengäste im voll besetzten Kurhaus begeisterte.

Bei der "Kurhaus-Party" begrüßte Bürgermeister Wolfgang Krieg zahlreiche Ehrengäste. Unter ihnen Norbert Mai, Bürgermeister in Bad Herrenalb, Josef Offele, OB a.D. von Ettlingen, Michael Krause, Tourismusdirektor Freudenstadt als Vertreter des Verbandes der Heilklimatischen Kurorte Deutschlands, sowie den Geschäftsführer der Tourismus GmbH Nördlicher Schwarzwald, René Skiba, und Heiko Schöne, Geschäftsführer der Acura Ruland Kliniken.

Für den "Dobel, den Leuchtturm und das Tor zum Kreis Calw" war Bestseller-Autorin Petra Hauser aus Karlsruhe angereist. In ihrer unbeschwert natürlichen Art berichtete sie über Kindheits- und Jugenderinnerungen, die sie mit den Ausflügen von Karlsruhe auf den Dobel verband. Sie ließ so manch humorstoische Anekdote zum einst legendären Hotel Funk einfließen. Während bereits Johann Peter Hebbel 1799 den "hohen Berg, gleich hinter Frauenalb" bereiste, um seine Asthmabeschwerden zu lindern, wusste Alt-Bürgermeister Gerhard Westenberger als Festredner und Zeitzeuge mehr über die Entwicklung der Gemeinde vom Luftkurort zum Heilklimatischen Kurort zu berichten. Seinen Rückblick auf die Geschichte startet er, als um 1900 viele Kinder mit Asthma- und Keuchhustenbeschwerden Linderung auf dem Dobel fanden. Kinderheime und Gästehäuser entwickelten sich gut. In den 1960er-Jahren wurden in der kleinen Gemeinde mit Champagnerluft bereits 120 000 Übernachtungen von Feriengästen gezählt. 1973 wurde zum Schlüsseljahr. "Wir beschäftigten uns intensiv mit der Prädikatisierung", so Westenberger. "Die Vorzüge des Höhenortes lagen klar auf der Hand. Das Wetteramt Tübingen hat uns 1800 Sonnenstunden im Jahr bestätigt und ein Klimagutachten belegte: Reizklima, mild bis stark." Was fehlte, war ein Kurhaus, das als gute Stube für Vereine ebenso wie für Kurgäste genutzt werden konnte. Hier unterbrach Westenberger seinen Vortrag und dankt Ursula Lapp für die aktive Unterstützung, die deren verstorbener Mann Oskar in jener Zeit geleistet hat.

Die Pionierleistungen zur Positionierung führten 1984 zum Erfolg und damit zur Erweiterung des Kurangebotes mit neuem Kurhaus, der Waldklinik Dobel und weiteren Dienstleistungen. "Heute", so Westenberger, "steht Dobel steht nicht nur für das Synonym der Nah- und Ferienerholung, sondern auch für Kur- und Rehabilitation." Diesem Urteil schloss sich als letzter Redner Michael Krause an. Er bemerkte: "Die meisten heilklimatischen Kurorte Deutschlands befinden sich im ›Ländle‹ und wir sind stolz darauf, dass die Sonneninsel Dobel zu den 50 Heilklimatischen Kurorten Deutschlands dazu gehört."

Nach einem musikalischen Intermezzo der Dobler Kindergartenkinder sowie der beiden sechs und zehn Jahre alten Harfenistinnen Kokoli und Aymara Mieves brachte Tony Marshall mit seinen Hits aus den 1980ern das Publikum in Feierlaune. Seine "Schöne Maid" sang er mit Bezug zum Kurhaus Dobel. "Rote Rosen" gab es als musikalische Gabe und eine "Insel aus Träumen gemacht" war treffen für das Jubiläum der Sonneninsel ausgewählt. Mit der Rolle des Milchmanns "Tevje" aus dem Musical Anatevka begeisterte der ausgebildete Opernsänger seine Fangemeinde und bei "Bora Bora" sangen alle mit. Nach einer Stunde war der Zauber vorüber und der beliebte Schlagerstar dicht umlagert von Autogammkartenjägern.