Befestigte Wege für schwere Holzernte-Maschinen stehen auf dem Vorhabenkatalog des Forstes in den Jahren bis 2024. Foto: Pfannes Foto: Schwarzwälder-Bote

Forsteinrichtung bis 2024 genehmigt / Maschinenwegebefestigungen statt Rückegassen ein zentrales Projekt

Dietingen (apf). Genau unter die Lupe wurde der Dietinger Gemeindewald von Forsteinrichter Bernhard Schirmer genommen. Er zieht im Gemeinderat ein erfreuliches Fazit der vergangenen zehn Jahre, spricht aber auch künftige Aufgaben bis 2024 an.

Die Gemeinderäte erfahren, dass "ihr" Wald "sehr gut bewirtschaftet und zielführend weiterentwickelt" worden sei. Schirmer (Forst Baden-Württemberg) erwähnt in diesem Zusammenhang explizit Revierleiter Anton Schneider.

Die Abnahme der Fichte um sechs sowie die Zunahme von Tanne um zwei und Laubhölzer um fünf Prozent werden als positiv angemerkt. Der Anteil der Nadelhölzer habe laut Forsteinrichter von 80 auf 75 Prozent abgenommen; das Ziel seien 70 Prozent. Vor allem Tanne, ebenso Douglasie sowie Buche und Eiche werden als die Baumarten genannt, die am sinnvollsten dem Ziel der Nachhaltigkeit dienen. Damit der Wald dank eines stabilen Mischbestands für den Klimawandel gerüstet ist.

Der Gemeindewald habe seit 2005 aber auch Glück gehabt, vergisst Schirmer nicht zu erwähnen. Er stellt eine relativ geringe zufällige Nutzung, bedingt durch Sturmholz und Käferbefall, fest (19 Prozent statt 46 Prozent im Zeitraum davor). Es gibt dennoch Verbesserungspotential.

Die Naturverjüngung sei zwar gestiegen, jedoch im Vergleich zu anderen Betrieben noch zu gering. Auch der Wildverbiss, insbesondere der Tannenverbiss, sei angestiegen; im Vergleich zum Landesdurchschnitt liege der Anteil starken Verbisses an der Weißtanne deutlich zu hoch. Es lohne sich – für die Gemeinde finanziell –, so Bernhard Schirmer, mit Jagdpächtern in Kontakt zu treten wegen einer intensiveren Bejagung in den in Frage kom-menden Bereichen.

Der Holzeinschlag in den Jahren seit 2005 sei nahezu nach Plan (98 Prozent) erfolgt. Im vergangenen Jahrzehnt sei ein durchschnittlicher jährlicher Überschuss von 207 000 Euro erwirtschaftet worden. Also mehr als 2,0 Millionen Euro im Zeitraum der vergangenen Forsteinrichtung, die dem Gemeindehaushalt gut getan haben. Dies sei fast ein Drittel über dem Durchschnittsergebnis gewesen, arbeitet Schirmer heraus.

Beim Blick auf den kommenden Zehn-Jahres-Plan, auf die Forsteinrichtung bis 2024, wird ein Hiebsatz von 105 000 Festmeter vorgeschlagen, der etwas niedriger als bisher ist (115 000 Festmeter). Die Ernte stärkerer Bäume mit gegebenenfalls höheren Einnahmen lautet ein Ziel. Sehr ans Herz legen die Fachleute vom Forst, vor allem Bezirksleiter Uwe Sperlich (Rottweil), deshalb Wegebaumaßnahmen.

Tragfähige Maschinenwegbefestigungen statt der Rückegassen dienen der Holzernte. Rückegassen seien nicht immer nutzbar, nicht immer gebe es Frost, nicht immer sei es trocken, verdeutlicht Sperlich. Zwölf Kilometer sollen es bis 2024 sein; dieses Geld sei laut Sperlich gut investiert. Er spricht jährliche Kosten von etwa 50 000 Euro an. Dafür sei dieses Projekt 2024 abgeschlossen.

Die Naturverjüngung mit Schwerpunkt Tanne, weniger Buche, ist ein weiteres Ziel.

Mit Blick auf schlechtere Jahre erfährt eine ältere Anregung von Uwe Sperlich, in besseren Zeiten in Fonds zu investieren, bei Ferdinand von Bissingen prinzipiell Zustimmung.

Das Planwerk für die Zeit bis 2024 wird schließlich einstimmig genehmigt.