Fest der Dietinger 70er ein voller Erfolg / Erinnerungen an Kindheit

Von Bettina Baur

Dietingen. Viel zu besprechen gab es beim 70er-Fest der Dietinger Jahrgänger, hatte man sich doch teilweise 30 Jahre lang nicht mehr gesehen. Nachdem die Organisatoren, allen voran Rosa und Helmar Maier, eine zaghafte Anfrage bezüglich eines 70er-Festes gestartet hatten, war die Resonanz überwältigend. Fast alle der 21 Jahrgänger folgten der Einladung. Sogar aus Südafrika war eine Jahrgängerin angereist.

Die Organisatoren hatten ein abwechslungsreiches Programm zusammengestellt. Bei einer Führung durch das Museum "Welt der Kristalle" in Dietingen erfuhren die Teilnehmer viel Interessantes über Mineralien, Kristalle und Fossilien. Anschließend bewirteten einige Dietinger Ministranten in der Nikolausstube der Zehntscheuer die Jubilare mit Kaffee und Kuchen. Hier wurden bereits die ersten Vorträge und Einlagen zum Besten gegeben. Ein weiterer Museumsbesuch stand danach auf dem Programm: Nur ein Stockwerk über der Nikolausstube befindet sich das Dietinger Heimatmuseum. Alt-Bürgermeister Hubert Burkard führte die Jubilare durch diese Räume, in denen unter anderem auch die "Klausen" ausgestellt sind. Da dieses Museum vielen Teilnehmern nicht bekannt war, waren sie umso überraschter, was es hier alles zu entdecken gab.

Ein gemütlicher Abend im Gasthaus "Hasen" in Dietingen rundete den Tag ab. Jahrgänger Ludwig Scheible erinnerte in seiner Begrüßungsrede an die Nachkriegszeit, in der diese Generation aufgewachsen war. Die Kindheit der Jubilare sei vom Zweiten Weltkrieg geprägt gewesen. Viele Väter waren in Kriegsgefangenschaft geraten. Durch den Wirtschaftsaufschwung habe jeder eine Lehrstelle oder einen Arbeitsplatz bekommen. Die Ordensschwester Meta habe 80 bis 100 Kinder in der "Kinderschule" betreut, und die Klassen 1 bis 4 seien in einem Raum von einem Lehrer unterrichtet worden, erinnerte Scheible. Heute sei das unvorstellbar.

Nach einem guten Essen war der Abend gespickt mit Vorträgen, Sketchen und so mancher Überraschung. Als Gast konnte die 15-jährige Aline Frommer aus Böhringen, die vor wenigen Wochen in der ARD-Sendung "Immer wieder sonntags" aufgetreten war, begrüßt werden. Weitere musikalische Unterhaltung boten Elisabeth und Manfred Schneider aus Dietingen. In der Hoffnung, sich bald wieder gesund und munter wiederzusehen, verabschiedeten sich die Jahrgänger.