Der Wettebach sorgt seit Jahren für den Hochwasserschutz, nun soll er auch noch erlebbar werden. Foto: Schmidt Foto: Schwarzwälder-Bote

Renaturierung des Wettebachs im Ortschaftsrat Dietingen

Von Anja Schmidt

Dietingen. Der Wettebach soll schöner werden. Schon oft aus den Reihen der Räte angeregt, kam dieser Vorschlag jetzt von Bürgermeister Frank Scholz. Auf die Äußerung Scholz’ reagierte Ines Kaul überrascht, schließlich habe sie das Projekt entwickelt.

Das Bachbett mit seinen Betonmauern könnte nicht nur saniert und die Durchflussgeschwindigkeit erhöht werden, sondern das gesamte Ensem-ble des Wettebachs durch einen Wanderweg erlebbar gemacht werden.

Für Ortschaftsrätin Ines Kaul ist dieses Projekt eine Herzensangelegenheit. Auf einer 33-seitigen Powerpoint-Präsentation habe sie das Projekt bei der Leader-Initiative bereits vorgestellt, sagte sie gegenüber unserer Zeitung. Sie sei zusammen mit Roland Ober und Helmar Maier den gesamten Bachlauf abgelaufen, um Ansatzpunkte für die Erhöhung des Freizeitwerts zu finden. Dass Scholz jetzt als Ideengeber auftrat, gefiel ihr deshalb gar nicht.

Die Leader-Initiative sei von der Landesregierung ganz bewusst als Bürger-Projekt deklariert worden. Eben diese Bürger habe die Verwaltung bei der Suche nach geeigneten Leader-Projekten für Dietingen aber gar nicht eingebunden, sagte Kaul. Zwar sei sie "persönlich erfreut", dass sich die Verwaltung jetzt für den Wettebach stark mache, finde es aber bedauerlich, dass den Bürgern bisher keine Chance für eigene Ideen eingeräumt worden sei.

Verstehen konnte dagegen Scholz ihren Ärger nicht. Schließlich sei der Ansatz, den Wettebach in Angriff zu nehmen "schon sehr alt", sei aber immer an den Kosten gescheitert. Nun bestehe doch "die Gelegenheit, bürgerschaftliches Engagement zu entwickeln". Der Wettebach wurde vor 40 Jahren zum Hochwasserschutz ausgebaut. Schön ist der Anblick nicht, und, wie Scholz anmerkte, bildeten sich im stehenden Gewässer Gerüche. Der Plan von Scholz sieht nun die Verbesserung der Durchlässigkeit vor, die Renaturierung in der Ortslage und im Außenbereich. Dabei soll das Gewässers Erlebnischarakter bekommen. Alles Ideen, die sie selbst entwickelt habe, reklamiert Kaul dagegen. Der Angelverein sei über das Projekt bereits informiert und begeistert, legte der Bürgermeister nach.

Im Rahmen einer Infoveranstaltung und in Workshops sollen nun die Bürger beteiligt werden. 2016 könnte mit der Renaturierung begonnen werden, während die Ideen für die Erlebbarkeit "mehr Zeit" bräuchten.