Mit einer Prozession zur "Fatima Grotte" beginnt eine denkwürdige Feier der Kirchengemeinde St. Nikolaus. Foto: Ober Foto: Schwarzwälder-Bote

Fatima Grotte: Feierlicher Gottesdienst 70 Jahre nach der Stiftung eines Kleinods im Wettebachtal

Die katholische Kirchengemeinde St. Nikolaus Dietingen feierte einen Gottesdienst zum 70-jährigen Bestehen der "Fatima Grotte" im Wettebachtal.

Dietingen. In einer Prozession zogen die zahlreichen Gläubigen mit Marienliedern und Gebeten zur Grotte. Dort angekommen, feierte Pfarrer Hans Schlenker, begleitet von Ministranten, mit den Gläubigen aus Dietingen sowie aus der näheren und weiteren Umgebung, eine heilige Messe unter freiem Himmel. Zur Freude der Anwesenden wurde der Gottesdienst vom Kirchenchor Dietingen unter Leitung von Heinz Rau begleitet.

Gestiftet wurde das Marienheiligtum vor 70 Jahren vom Ehepaar Johannes und Maria Hirt aus Dietingen. Anlass der Stiftung war ein Gelöbnis auf unversehrte Rückkehr ihrer beiden Söhne aus dem Zweiten Weltkrieg. Der Stifter selbst hat die Mariengrotte aus der hohen und steilen Felswand herausgebrochen und der Muttergottes als Helferin in den Jahren des Krieges gewidmet.

Die wunderschön im Wettebachtal gelegene Andachtsstätte "Unserer lieben Frau von Fatima" hat von Beginn an einen wichtigen Stellenwert unter der Dietinger Bevölkerung. Regelmäßig wurden Andachten gefeiert, meist trifft man bei einem Spaziergang zur Grotte auch andere Besucher aus Dietingen und der weiteren Umgebung.

Es durften zu Beginn der Messe und während des anschließenden Beisammenseins besondere Gäste begrüßt werden. Zum einen Gustav Fischer, gebürtig aus Dietingen, der jedoch bereits seit langem in Rottweil wohnt, sowie Franz Gaiselmann aus Dietingen. Sie wirkten damals am 12. Mai 1946 unter Pfarrer Kuolt als Ministranten bei der Einweihungsfeier der Mariengrotte mit. Zum anderen Zintha Narr, geb. Schätzle aus Wehingen; ihr Vater Arnold Schätzle aus Delkhofen schnitzte im Auftrag des Stifterehepaars die beinahe lebensgroße Marienfigur.

Aus den Erinnerungen der älteren Gäste ergab sich, dass der Dietinger Karl Mayer im Jahre 1946 die fertig geschnitzte und gefasste Muttergottes mit dem Pferdewagen am Rottweiler Bahnhof abgeholt und sicher nach Dietingen gebracht hatte.

Nach dem Gottesdienst verweilten die Besucher noch einige Zeit an diesem besinnlichen Ort. Der Kirchengemeinderat kümmerte sich mit einem Vesper und Getränken um deren leibliches Wohl. So kann dieses Jubiläum den vielen Gästen noch lange in Erinnerung bleiben.