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Gemeinde lässt Weißtannen aufforsten

Die Forstwirtschaft schloss mit einem guten Ergebnis für den Dietinger Gemeindewald ab. Die gute Marktwirtschaft trotzt dem Borkenkäfer.

Dietingen. Der große Gemeindewald der Flächengemeinde Dietingen wirft gute Erträge ab. In den zurückliegenden zehn Jahren wurde er von Sturmschäden verschont, berichtete Revierleiter Anton Schneider. "Das ist schon fast unheimlich". Auch der Borkenkäfer habe sich weitgehend den Wäldern fern gehalten, doch seit dem letzten Frühjahr sei er massiv zurückgekehrt. Maßgeblich dafür verantwortlich sei das trockene und dürre Wetter im ersten Halbjahr 2017, erläuterte Frank Kapahnke, der sich als neuer Leiter des Forstamtes Rottweil vorstellte. Vor allem Tannen und Kiefern litten unter den Bedingungen. Der damit verbundene höhere Einschlag, benannt als "zufälliges Ereignis", lag bei 25 Prozent. Verbunden mit Gewitterstürmen in anderen Teilen Deutschland habe das in der Folge zwar zu schlechteren Preisen geführt, aber aufgrund der nach wie vor hervorragend Baukonjunktur nicht deutlich.

So könnten auch das in Dietingen geplante Ziel erreicht und ein Plus von etwa 150 000 Euro erwirtschaftet werden. Bislang wurden vom geplanten Hiebsatz 7295 Festmeter umgesetzt. Bis Ende des Jahres werde der Planansatz mit 10 400 Festmetern aber erreicht, zeigte sich Kapahnke zuversichtlich.

Für das kommende Frühjahr rechnet der Leiter des Forstamtes mit ähnlichen trockenen und dürren Bedingungen. Aufgrund der positiven Nachfrage auf dem Holzmarkt werde am Planansatz von 10 400 Festmeter festgehalten und mit Einnahmen in ähnlicher Höhe gerechnet. In Kultur- und Pflegemaßnahmen würden 47 000 Euro und in die Jungbestandspflege 22 000 Euro investiert. Laut Revierleiter Schneider soll der Wald mit 9000 Neupflanzungen, überwiegend Weißtannen, aufgeforstet werden. Bislang liege der Tannenanteil bei 21 Prozent, er soll auf 45 Prozent gesteigert werden. Gleichzeitig werde die Fichte auf einen Anteil von 25 Prozent reduziert, reagierte er auf Nachfrage von Detlef Langrock. Die Pflegemaßnahmen umfassen jährlich etwa 20 Hektar, Verbißschutz sogar auf bis zu 100 Hektar.

Für drei Waldwege würden insgesamt 50 000 Euro in die Hand genommen. Die Räte dabei künftig in die Wegebauplanung einzubeziehen, bat Langrock. Bei einer jüngsten Maßnahme sei eine Leitung beschädigt worden. Aufgrund der Ortskenntnisse im Böhringer Rat, könnte derartigen Vorfällen eventuell entgegengewirkt werden. Einen sensibleren Umgang mit den Neubauten regte auch Frank Weißhaupt an. Der Waldwegebau werde in der Bevölkerung kritisch beäugt, informierte er. Eine engere Zusammenarbeit wäre deshalb auch für ihn wünschenswert.