Waldfest: Vier Gastkapellen, zwei Bühnen und jede Menge Begeisterung / Konzept des Musikvereins geht auf

Drei Tage lang hat der Musikverein Dietingen mit vier Gastkapellen sein "Waldfest" gefeiert und dabei viele Gäste in die Graf-Gerold-Halle gelockt.

Dietingen (psw). Graf-Gerold-Halle statt Festzelt am Wildschweingehege, Stimmungs- und Unterhaltungsmusik wie beim Stuttgarter Volksfest auf zwei Bühnen anstatt einen herkömmlichen Blasmusikabend, dazu noch einen Sternenmarsch zum Auftakt der Samstagsveranstaltung mit gemeinsamen Musizieren vor dem Rathaus und anschließendem Einzug in die Halle: Das ist das neue Konzept der Dietinger Musiker für das "Waldfest".

Mit diesen Änderungen hat der Verein voll ins Schwarze getroffen. Dies hat sich beim zweiten Versuch bestätigt. Das Organisationsteam um Michael Eberle konnte zufrieden sein.

Damit die Bezeichnung "Waldfest" in der Halle noch seine Berechtigung hat, platzierte der Veranstalter an den Wänden zwei große Poster mit einem Waldmotiv. Diese stachen den Besuchern sofort ins Auge. Und schon war der Bezug zum heimatlichen Forst und zum Wildschweingehege hergestellt.

Die Musikerschar um den Dirigenten Sebastian Bihl und den Vorsitzenden Walter Hils war in erster Linie mit der Organisation beschäftigt und als Helfer an allen Fronten im Einsatz. Musikalisch traten die Gastgeber erst am späteren Sonntagnachmittag in Aktion. Mit flotten Melodien sorgten sie für den guten Schluss.

Begonnen hatte das Fest mit einem Abend für die jüngeren Besucher. Dazu präsentierte der Musikverein mit der Band "Get the Beat" eine in der Region noch weniger bekannte Kapelle, die überzeugen konnte. Der Besuch entsprach allerdings nicht ganz den Erwartungen.

Sehr gut war die Resonanz dagegen am Samstagabend. "Kapellenzauber – mittendrin und voll dabei", hieß das Motto. Auf zwei Bühnen sorgten nonstop jeweils zwei Kapellen für beste Stimmung in der voll besetzten Halle.

Es musizierten die Gäste aus Zimmern o. R., Dettingen/Horb, Metzingen und Christazhofen. Die beiden jeweils auftretenden Kapellen stachelten sich mit fetzigen Melodien und Gesangseinlagen gegenseitig an. Es entwickelte sich daraus ein äußerst unterhaltsamer Stimmungswettbewerb. In der Halle herrschte eine Atmosphäre wie in einem Zelt auf dem Cannstatter Wasen. Die Besucher sangen kräftig mit. Bei der böhmischen Polka von Kurt Gäble "Wir Musikanten", einem richtigen Ohrwurm, stimmten im Trio fast alle Gäste mit ein. Die Moderation übernahm Thorsten Halder.

Nach dem Familiengottesdienst in der St. Nikolauskirche, der von der Jugendkapelle mitgestaltet wurde, stand am Sonntagmorgen ein Frühschoppen auf dem Programm. Ein Glücksfall war für die Gastgeber, dass der Musikverein Christazhofen seinen Ausflug nutzte, um intensive Kontakte mit Dietingen zu knüpfen. Die Musiker spielten auch zum Frühschoppen und während des Mittagessens.

Dass der Wildschweinbraten mit hausgemachtem Kartoffelsalat nach wie vor ein Renner ist, zeigte sich erneut. Um die Mittagszeit herrschte eine große Nachfrage nach dem nicht alltäglichen Sonntagsbraten. Sechs bis acht Wildschweine werden je nach Größe für diesen Anlass jährlich benötigt. Zwischen 350 und 400 Portionen tragen die Dietinger Musiker bei ihrem Fest zu den Gästen.

Zum Nachmittagskaffee unterhielt das "Quintett Wenzelstein" mit gängigen Titeln aus Oberkrain.