Der neu formierte Ortschaftsrat Dietingen mit der designierten Ortsvorsteherin Bettina Baur (Dritte von rechts) und Bürgermeister Frank Scholz (links). Foto: Gemeinde Foto: Schwarzwälder-Bote

Designierte Ortsvorsteherin in Dietingen / Auch Vertreter in Ausschüssen und Zweckverbänden bestimmt

Dietingen. Mit einem einstimmigen Votum schenkten die Mitglieder des Ortschaftsrats Dietingen Bettina Baur das Vertrauen und machten den Weg frei für die erste Ortsvorsteherin in der Gesamtgemeinde.

Bevor die neuen Mitglieder Alexander Ettwein, Ferdinand Graf von Bissingen, Bettina Baur, Ines Kaul, Klemens Schmid, Georg Schneider und Gerhard Schneider in der konstituierenden Sitzung aus ihrer Mitte die neue Ortsvorsteherin wählen konnten, verhindert war an diesem Abend Bernd Kirholzer, stand zunächst die Verpflichtung auf dem Programm.

So sprach Bürgermeister Scholz die Gelöbnisformel, die von den neuen Ratsmitgliedern bestätigt wurde. Der geschäftsführende Ortsvorsteher Thomas Willekes, der die Sitzung letztmalig leitete, leitete die anstehende Wahl ein, deren Ergebnis der Dietinger Gemeinderat noch bestätigen muss.

Dem Vorschlag, Bettina Baur für das Amt der Ortsvorsteherin zu nominieren, folgte keine weitere Bewerbung. Im folgenden Austausch wurde an einige Nebengeräusche im Vorfeld der Kommunalwahl erinnert und an die Kandidatin appelliert, ihr Amt im Falle der Wahl unabhängig von äußeren Befindlichkeiten wahrzunehmen. Ortsvorsteher und Ortschaftsrat seien gleichermaßen gefordert, frei von Einflüssen zu agieren.

Weiteren Klärungsbedarf sah das Gremium in der Vereinbarkeit des Ortsvorsteheramts mit verschiedenen anderen Tätigkeiten und der Vereinsarbeit als Vorsitzende des Turnvereins Dietingen, auch wegen der zeitlichen Belastung. Baur nahm dies auf und stellte fest, dass sie aus freien Stücken kandidiere.

Die Pressearbeit, die sie langjährig verrichtet hat, will sie niederlegen, um Interessenkonflikte zu vermeiden. Weitere ehrenamtliche Tätigkeiten auf Vereinsebene will sie ebenfalls reduzieren.

Ferdinand Graf von Bissingen stellte zur Frage nach der kommunalpolitischen Erfahrung heraus, dass diese sich von selbst einstelle und Baur in der Vergangenheit vieles ehrenamtlich für die Gemeinde geleistet habe und deshalb auf einen reichen Erfahrungsschatz zurückgreifen könne.

Die Ortschaftsratsmitglieder sprachen ihr daraufhin einstimmig das Vertrauen aus. Ebenfalls einstimmig votierten die Ortschaftsräte für Klemens Schmid und Ines Kaul als Stellvertreter.

Für die Mitgliedschaft im Bauausschuss, der über die Bauvorhaben in allen fünf Ortsteilen berät, stellten sich Bernd Kirholzer, Klemens Schmid und Alexander Ettwein zur Wahl. Bürgermeister Scholz erklärte, dass die Gemeindeverwaltung im Gemeinderat dafür werben möchte, wegen des fehlenden Gößlinger Rats für die kommende Legislaturperiode dem Ortsteil Dietingen zwei Vertreter zuzuweisen. Wenn der Gemeinderat dies so bestätige, sollten auch zwei Personen als Empfehlung bereit stehen. Die anschließende Wahl konnten Klemens Schmid und Alexander Ettwein für sich entscheiden. Bettina Baur und Bernd Kirholzer springen als Stellvertreter ein, wenn dies notwendig wird. Ferdinand Graf von Bissingen und Klemens Schmid werden künftig in die Verbandsversammlung des Zweckverbands Oberer Neckar entsandt. Sie erhalten einstimmig das Vertrauen wie ihre Stellvertreter Bettina Baur und Alexander Ettwein.

Der Verbandsversammlung des Zweckverbands Unteres Schlichemtal wird Ferdinand Graf von Bissingen angehören, der im Verhinderungsfall durch Klemens Schmid vertreten wird.

Der geschäftsführende Ortsvorsteher Thomas Willekes stellte zufrieden fest, dass sich das neue Gremium auf einem guten Weg befinde. Die Mischung aus langjährigen Mitgliedern und neu hinzugekommenen müsse nun Zeit bekommen, zu einer Einheit zu werden. Ein erster Schritt ist dazu vollzogen.

Für den scheidenden Ortsvorsteher, der nach 13 Jahren kommunalpolitischer Tätigkeit seine Ämter niederlegt, hatte Thomas Kumle als Vertreter der Vereinsgemeinschaft am Ende der Sitzung noch eine Überraschung parat. Er dankte Thomas Willekes für ein herzliches Miteinander und erinnerte daran, dass sich Willekes vorher in den Vereinen in leitender Funktion engagiert hatte. Kumle wünschte sich, dass Willekes als "kommunalpolitischer Rentner" dies wieder aufnehme.