Martin Wangler (links) und Michael Knaus, Dekan des Dekanats Zollern, freuen sich auf das Schauspiel „Der Ackermann und der Tod“ in der ehemaligen Klosterkirche St. Luzen am Sonntag, 12. November. Foto: Benjamin Roth

Martin Wangler, bekannt als Bernd Clemens aus der SWR-Kultserie „Die Fallers“, gastiert mit dem Schauspiel „Der Ackermann und der Tod“ am 12. November in der ehemaligen Klosterkirche St. Luzen. Diese eigne sich als Kulisse hervorragend für das mystische Stück.

Denn: Kunsthistorisch sei St. Luzen prädestiniert für „Der Ackermann und der Tod“. Deren Hochaltar kann durch drehbare Felder verschiedene Symbole zeigen. Darunter auch eine barock-typische Schauseite, die mit Gerippe den Tod und die Carpe Diem-Thematik der Inszenierung aufgreift. „Sofort war mir klar. Das ist der richtige Ort für dieses Schauspiel“, erklärt Wangler, warum er in Hechingen auftritt.

Wangler selbst spielt den Ackermann

Er selbst spielt im Stück den Ackermann. Dieser trauert um seine Frau, dargestellt von Sybille Denker, die im Kindbett gestorben ist. „Erstmals in der Historie maßt sich ein Mensch an, die göttliche Herrschaft infrage zu stellen“, betont Wangler, der die Aktualität des inzwischen 600 Jahre alten Werks von Johannes von Tepl hervorhebt. Der Trauermonat November im Kirchenkalender eigne sich zudem zeitlich für das Stück. „Der Ackermann ist das erste literarische Zeugnis, dass den Kampf gegen den Tod beschreibt“, so Wangler weiter.

„Die Kirche ist nicht immer nur der Ort der Auferstehung“, macht auch Michael Knaus, leitender Pfarrer der Kirchengemeinden Hechingen St. Luzius und Burladingen-Jungingen, deutlich. Knaus hat indes einen entscheidenden Anteil, warum Wangler und Denker in Hechingen auftreten. „Zwischen uns hat sich in den vergangenen Jahren eine Freundschaft entwickelt“, erzählt Wangler. Kennengelernt haben sich die beiden in Hinterzarten, wo Knaus als Kooperator in der dortigen Seelsorgeeinheit tätig war. Wangler stammt aus dem nahegelegen Breitnau. Der Kontakt sei auch während der Corona-Pandemie nie abgerissen.

In der Pandemie war der Tod überall präsent

Übrigens: In der Hochphase der Pandemie hatte Wangler auch die Idee für das Schauspiel „Der Ackermann und der Tod“. Denn: „Das Werk wird normalerweise nur gelesen.“ Peter Hermanns habe dann federführend mit Wangler das Stück zu einem Schauspiel umgeschrieben. „Gerade in der Pandemie war der Tod in den Köpfen der Menschen allgegenwärtig“, betont Wangler, dass er mit dem Schauspiel bewusst ein konfessionsübergreifendes Publikum anspreche.

Empfehlung kommt vom Erzbischof

Im Herbst 2022 habe Wangler, der sich selbst als freischaffenden Künstler bezeichnet, unter anderem Gastspiele mit dem Stück auf dem Feldberg gegeben. „Da haben wir gemerkt, dass das Schauspiel beim Publikum gut ankommt“, freut sich Wangler, in diesem Herbst nun auf dreiwöchige Tour in der Diözese Freiburg gehen zu können. Insgesamt neun Auftritte sind geplant, darunter das Gastspiel in St. Luzen am 12. November, ab 17 Uhr.

Erzbischof von Inszenierung begeistert

Empfohlen wird Wanglers Schauspiel gar von höchster Stelle. Freiburgs Erzbischof Stephan Burger äußerte sich nach einem Besuch einer Vorstellung begeistert: „Der Ackermann und der Tod, ein Stück aus dem Leben heraus, das die große Frage nach dem Sinn des Lebens stellt, wenn einem das Liebste genommen wird – emotional, eindrücklich und nachdenklich interpretiert.“

Animiert, „Der Ackermann und der Tod“ als Schauspiel zu präsentieren, habe Wangler auch die mystische St.-Oswald-Kapelle im Schwarzwälder Höllental. Die ebenfalls 600 Jahre alten Glocken der Kapelle seien als Requisiten für den Spielort ideal. Wenig später wurde diese Vision Wirklichkeit – und ist am 12. November auch in Hechingen zu erleben.

Vorverkauf läuft

Veranstaltet wird die Inszenierung von der römisch-katholischen Kirchengemeinde Hechingen St. Luzius, dem Bildungshaus St. Luzen, der Hospizgemeinschaft Hechingen und Umgebung sowie dem SKM. Der Eintritt kostet 15 Euro. Karten im Vorverkauf gibt es ab sofort in der Buchhandlung „Das Buch“, im Bildungshaus St. Luzen und im Gemeindehaus St. Jakobus. Das Pfarrbüro ist von Montag bis Donnerstag, von 9 bis 12 Uhr unter Telefon 07471/93 63 33 erreichbar.