Patrick Milchraum bei Alemannia Aachen 2008 Foto: dpa

Von der zweiten Liga zur Regionalliga - warum das bei Milchraum durchaus denkbar ist.

Stuttgart - Patrick Milchraum ist mit 26 Jahren im besten Fußballalter, er hat in den vergangenen sechs Jahren beim TSV 1860 München und Alemannia Aachen 133 Zweitligaspiele absolviert und dabei 17 Tore erzielt. Gibt es überhaupt eine Chance, dass so ein Mann in die Regionalliga wechselt, zu den Stuttgarter Kickers? Sie gibt es - aus verschiedenen Gründen.

Der wichtigste Grund: Der Spielermarkt ist sehr eng. Selbst ein Profi wie der frühere Erstligaspieler Sascha Rösler (zuletzt 1860) hatte zuletzt die Kickers auf der Rechnung - die Planspiele haben sich zerschlagen. Auch Milchraum fehlt es derzeit an höherklassigen Alternativen. "Es liegen derzeit keine konkreten Anfragen vor", räumte der Mittelfeldspieler gestern ein.

Der zweitwichtigste Grund: Die Verpflichtung ist für beide Parteien finanziell darstellbar. "Ich weiß, dass ich einige Abstriche machen müsste", sagt Milchraum. Und Präsident Edgar Kurz betont: "Er würde keine Sonderbehandlung bekommen."

Der drittwichtigste Grund: Milchraum hat einen Bezug zu den Kickers. Er ist in Stuttgart geboren, hat von 2000 bis 2004 bei den Blauen gespielt, seine Familie lebt in Vaihingen. Milchraum: "Über einen Wechsel zu einem anderen Regionalligisten würde ich sicher nicht nachdenken."

Mit jedem Tag, an dem er und sein Berater Martin Wagner keine höherklassigen Angebote bekommen, steigen die Chancen der Kickers. Spätestens bis zum Regionalligastart (7. August) will Trainer Dirk Schuster Klarheit. Auf was der Coach ebenfalls wert legt: Eine Verpflichtung nur bis zum Winter kommt nicht in Frage. Bleibt ein Problem: Hätten die Kickers mit einem Milchraum-Transfer nicht ihre letzte Patrone in Sachen Neue verschossen - für eine Position auf der kein akuter Handlungsbedarf besteht? Chef Kurz gibt Entwarnung: "Milchraum würde nicht den Gehaltsrahmen sprengen. Er muss nicht unsere letzte Patrone sein."